Engagement aus der Wirtschaft hat kaum Kultur
Expertendiskussion über Kulturförderung am Sonntag im Linzer Schauspielhaus
Die Förderung des Landes Oberösterreich wurde trotz fristgerechten Ansuchens erst vor wenigen Wochen überwiesen. Deshalb hatte Obfrau Daniela Pühringer zwei Veranstaltungen ihres Kulturvereins Ramlwirt in Neumarkt/M. absagen müssen. Das war einer der Punkte der Diskussion über Kulturförderung am Sonntag im Linzer Schauspielhaus. Mit Pühringer debattierten Christine Dollhofer (Crossing Europe Filmfestival), Landestheater-Intendant Hermann Schneider und OÖN-Kulturchef Peter Grubmüller. Schneider bekräftigte seine Erleichterung ob des Kulturbudgets 2020, zumal dort die Indexanpassung für Mitarbeiter und Material eingepreist sei. Vom Gesamtbudget (rund 38 Millionen Euro) blieben ihm bei 25 Prozent Eigenfinanzierung bloß zehn Prozent für die Kunst. Schneider: "Mit den Standorten Promenade und Volksgarten haben wir 60.000 Quadratmeter zu heizen und zu putzen."
Dollhofer trommelt für ihr sechstägiges Festival 650.000 Euro zusammen. Eine Mitarbeiterin sei damit ausgelastet, den Papierkram mit den Fördergebern abzuwickeln. Und wie steht’s um private Sponsoren? Die sind so gut wie nicht zu überzeugen.
In Österreich sei diese Kultur der Unterstützung aus der Wirtschaft kaum entwickelt. Es würden keine Stiftungen wie in anderen Ländern existieren. Privates Engagement sei zur Erhaltung der künstlerischen wie kulturellen Breite aber nötig. "Natürlich darf das nicht heißen, dass sich dann die öffentliche Hand zurückzieht", so Schneider.