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Eine Kunstausstellung als Kampfansage

Von Hannah Winkelbauer   12.Juli 2019

Die Idee habe er schon vor 15 Jahren gehabt, als er für eine Ausstellung mit ausschließlich männlichen Künstlern kritisiert worden war. Seitdem habe er sich vorgenommen, das anders zu machen. Das 100-jährige Jubiläum des Frauenwahlrechtes in Österreich ist nun für Brunnhofer Anlass für die Schau mit dem Titel "Die Kunst ist weiblich".

Die Werke von Elisa Andessner, Irene Andessner, Lucia Dellefant, Yvette Gellis, Indra Katharina Karner, Inge Kracht, Franziska Maderthaner, Christa Mayrhofer, Jennifer Nehrbass, Diana Rattray, Birgit Sauer, Oktavia Schreiner, Deborah Sengl und Elisabeth Sonneck zeigen, dass rein männliche Ausstellungen nur auf Beschränktheit zurückzuführen sein können. Das biologische Geschlecht eines Kunstschaffenden spielt für die Betrachtenden höchstens dann eine Rolle, wenn ein Werk autobiographisch geprägt ist. Ähnlich formuliert es auch der Galerist: "Ich habe zwei Töchter und komme aus einem liberalen Haushalt. Für mich war klar, dass da kein Unterschied gemacht wird." Dennoch meint Brunnhofer, etwas spezifisch Weibliches zu erkennen: "Was ich festgestellt habe, ist, dass die Abbildung von Frauen bei Frauen irgendwie klarer ist und mehr auf den Punkt gebracht. Sie gehen komplett anders damit um. Es gibt keinen männlichen Künstler, der so mit der Darstellung des eigenen Geschlechts umgeht."

Er lege dieses Jahr einen Schwerpunkt auf Künstlerinnen, das sei ihm eine persönliche Verpflichtung. Wichtig war ihm, dass die Werke, die teilweise "absolute Kampfansagen" seien, stimmig zusammenpassen. Und das tun sie, bei aller Unterschiedlichkeit, tatsächlich. Im Galerieraum finden sich Nischen und Wände für alle beteiligten Künstlerinnen. Ein feiner Querschnitt durch die Sammlung Brunnhofer, mit einem besonderen Fokus, den der Ausstellungstitel etwas zu platt in den Vordergrund rückt. Eigentlich stehen die individuellen Qualitäten der gezeigten Künstlerinnen für sich, und eine rein weibliche Kunstausstellung wäre auch kommentarlos möglich.

Ausstellung: Di bis Fr, 14–18 Uhr; von 15. - 19. 7. ist die Galerie geschlossen. Im August ist ein Ausstellungsbesuch nach tel. Vereinbarung möglich: 0664/3818104

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