Ein meisterhaft-naturalistisches Märchen für die ganze Familie
"Der Räuber Hotzenplotz": seit gestern im Kino
Vor genau 60 Jahren hat der deutsche Schriftsteller Otfried Preußler einen Buchklassiker geschaffen. "Der Räuber Hotzenplotz" hat seither Generationen von Kindern spannend unterhalten. Die Geschichte vom grobschlächtig-hinterlistigen Räuber, dem Kasperl und seinem Freund Seppel, dem durchtriebenen Zauberer Petrosilius Zwackelmann und dem patscherten Dorfpolizisten Wachtmeister Dimpfelmoser ist auch ein idealer Filmstoff.
Gert Fröbe und Armin Rohde haben den Hotzenplotz schon gespielt, seit gestern ist Burgschauspieler Nicholas Ofczarek in dieser Rolle zu sehen. Die Regiearbeit von Michael Krummenacher ist ein Idealfall für gelungenes Familienkino – liebevoll, naturalistisch, humorvoll, ungekünstelt, farbenprächtig, spannend und nicht krampfhaft auf die politisch korrekten Vorgaben der Jetztzeit hinpoliert.
Hotzenplotz hat also die musizierende Kaffeemühle der Großmutter (Hedi Kriegeskotte) gefladert, Kasperl (erfrischend: Hans Marquardt) und Seppel (ganz süß Benedikt Jenke) haben eine Idee, wie sie diese wieder zurückholen können, und stolpern immer tiefer in die Misere.
Ofczarek legt den Hotzenplotz richtig durchtrieben an, er gibt ihm eine nuschelnde Stimme und zeigt, dass sein großes Schauspieltalent für einen Familienfilm nicht vergeudet ist.
Geradezu sensationell ist August Diehl als Zauberer Petrosilius Zwackelmann. Mimik, Gestik, Durchtriebenheit – alles sitzt und passt in diesem Rollentyp.
Obwohl es manchmal – besonders für das junge Publikum – wirklich spannend wird, hat man darauf geachtet, stets kindgerecht zu bleiben und mit teils wunderbarem Humor aufzulösen. Klar, dass auch bei diesem Abenteuer am Ende das Gute obsiegt.
"Der Räuber Hotzenplotz": Regie Michael Krummenacher, D 2021, 107 Minuten; keine Altersbeschränkung (Empfehlung: 5 Jahre mit Begleitung)
OÖN Bewertung: