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Ein Kraftakt der Komödie: "Alles retten" in Perg

Von Helmut Atteneder, 01. August 2020, 00:04 Uhr
Ein Kraftakt der Komödie: "Alles retten" in Perg
Nadine Breitfuß, Martin Dreiling, Peter Malzer und Björn Büchner: Voller Körpereinsatz, bis alles gerettet war. Bild: Winkler

Der Kulturhof Perg präsentiert acht Leckerbissen von Stücken, die im heurigen Theatersommer wegen Corona ausgefallen sind.

Vom ansonsten üppigen Angebot an Sommertheaterproduktionen in Oberösterreich ist heuer nicht viel übrig geblieben. Den Spagat zwischen wirtschaftlichem wie gesundheitlichem Wagnis und der trotzigen Liebe zum Theater trauen sich nur wenige zu. Der Kulturhof Perg hat sich getraut. Die eigentlich geplante Produktion "Peter Pan" wurde auf nächstes Jahr verschoben, stattdessen serviert man im Theaterstadel von Schloss Auhof einen Komödien-Mix aus acht Stücken, die wegen Corona heuer abgesagt werden mussten – von Schillers "Die Räuber" (theaterzeit//Freistadt) über "Kiss me Kate" (Bad Leonfelden) bis zu Gogols "Der Revisor" (TheaterSpectacel Wilhering).

"Alles retten" – nicht weniger hatten sich die Perger unter der Regie von Julia Ribbeck für die Premiere am Donnerstag vorgenommen. Zuvor standen die organisatorischen Hausaufgaben an – von mehrfachen Corona-Testungen bis hin zum umfangreichen Sicherheitskonzept für die 117 Gäste.

Johlendes Publikum schon vor Beginn des ersten Satzes eines Schauspielers gibt es selten. In Perg ist das am Donnerstag passiert, weil alle so lange darauf gewartet haben, dass endlich wieder Theater gespielt werden kann. Diese Erwartungshaltung vermischte sich mit der explodierenden Spielfreude des Ensembles im Laufe des Abends zum komödiantischen Kraftakt.

Dabei nimmt man sich selbst auf die Schaufel oder gleich das ganze (selbstverliebte, egomanische) Genre, da scheitern Romeo und Julia am Kussverbot, da spielt Martin Dreiling einen umwerfend unbegabten "Obmannssohn". Nadine Breitfuß erweist sich als Meisterin der ausladenden Bewegung, und Björn Buchner offenbart zum Zerkugeln seinen augenscheinlichen Hang zur ausgedehnten Todesszene. Julia Ribbeck hat dabei offensichtlich nie den Überblick verloren, denn unter ihrer Regie gerät "Alles retten" nie zum beliebigen Klamauk.

Fazit: Ein Slapstick-Spektakel, bei dem der großen Geste, der Übertreibung und Spielfreude freier Lauf gelassen wird. Es durfte gelacht werden, und es hat sehr gut getan.

"Alles retten": Kulturhof Perg, weitere Termine: 1., 5., 6., 7., 8., 12., 13. und 14. August (je 20 Uhr). Karten nur mit Reservierung: kulturhof-perg.at oder Tel. 0677/61600890

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Autor
Helmut Atteneder
Redakteur Kultur
Helmut Atteneder
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