Ein Klavierabend der absoluten Superlative
Es ist ein absolutes Privileg, Musikern wie dem polnischen Pianisten Krystian Zimerman zuhören zu dürfen, einen Einblick gewährt zu bekommen in einen Kosmos beinahe übersinnlicher musikalischer Kraft.
Wie am Sonntag im Brucknerhaus zu erleben, geht es dem zurückhaltenden Ausnahmekünstler nicht um äußeren Schein, sondern um die intellektuelle Durchdringung des Notentextes, um diesen für die Klangwerdung aufs Penibelste zu analysieren, um dann den Fluss der Töne zur unfassbaren Selbstverständlichkeit werden zu lassen. Bei Chopins dritter Klaviersonate etwa spart Zimerman mit effekthaschender Virtuosität oder gar lautstarkem Tastengedonnere.