Ein Hollywood-Veteran, der nicht genug vom Leben bekommt
Oscar-Gewinner Robert Duvall ("Der Pate", "Apocalypse Now") feiert morgen seinen 90er und will nichts von der Pension wissen.
"Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen." Es war wohl die berühmteste Zeile, die Robert Duvall bisher sprechen durfte.
Seine Oscar-nominierte Rolle als entfesselter Militär, Lieutenant Colonel Bill Kilgore, im genreprägenden Antikriegsfilm "Apocalypse Now" von Francis Ford Coppola (1979) zementierte seinen Weltruf als Charakterdarsteller.
Morgen wird Duvall 90 Jahre alt. Er blickt auf mehr als 130 Film- und Fernsehrollen zurück, darunter in "Der Pate". Erst vor Kurzem sagte der Hollywood-Star eine neue zu. Neben Adam Sandler ("Uncut Gems") soll er im Netflix-Sportdrama "Hustle" mitmischen. Der Film "12 Mighty Orphans", der nach wahren Begebenheiten eine Gruppe von Waisen zeigt, wie sie während der Großen Depression ein siegreiches Football-Team werden, ist bereits abgedreht. Die Hauptrolle des Trainers gibt Duvall, der erst vor fünf Jahren im Justizdrama "Der Richter" 84-jährig zum siebten Mal ins Oscarrennen ging.
Von der Pension will der Kalifornier nichts wissen. Er räumt nur ein, nicht mehr ganz so viel Energie zu haben. Der in San Diego geborene Sohn eines Admirals und einer Amateurschauspielerin zog mit der Familie viel um. Zur Schauspielerei überredeten ihn seine Eltern.
Nach dem Militärdienst begann er das Studium dazu, zeitweise teilte er sich mit seinem Kollegen Dustin Hoffman eine Wohnung. Nach Erfolgen am Broadway gab Duvall 1962 sein Filmdebüt an der Seite von Gregory Peck, als Sonderling Boo Radley in "Wer die Nachtigall stört". Zehn Jahre später folgte die erste Oscar-Nominierung als angenommener Sohn von Vito Corleone und Mafia-Anwalt Tom Hagen in "Der Pate" (1972). 1983 gewann er schließlich die Trophäe als alkoholkranker Country-Sänger Mac Sledge in "Das Comeback der Liebe".
So ist der Weg des Kinoveterans geprägt von Männerrollen zwischen Trauma und Macht. Als Anhänger der Republikaner, der John McCain und George W. Bush unterstützte, dürfte er ein aufregendes Jahr hinter sich haben. Denn politischen Aktivismus in der Traumfabrik, die vehement gegen Trump kämpft, mag er nicht. "Sie sollten alle ihren Mund halten."
Stolz spricht der leidenschaftliche Tangotänzer über seine vierte Ehefrau Luciana Pedraza. Er schwärmt von ihrem Martial-Arts-Kampfgeschick. Seit 2005 ist der kinderlose Schauspieler mit der Argentinierin verheiratet. Sie wird morgen 49 Jahre alt. (nb)
In "Falling down" mit Michael Douglas hatte er auch eine gute Rolle...