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Ein höchst amüsantes und virtuos fetziges "Weißes Rössl"

Von Karin Wagner, 15. Juli 2019, 00:04 Uhr
Ein höchst amüsantes und virtuos fetziges "Weißes Rössl"
Flott: Hirschler und Martin Bild: Hofer

Die Operette feierte am Samstag beim Lehár Festival Bad Ischl unter der Regie von Thomas Enzinger Premiere.

Einen Welterfolg zu präsentieren und dabei aufgrund überraschender Originalität kräftig zu punkten und Bühne wie Publikum zum Brodeln zu bringen, das ist keine Selbstverständlichkeit.

Doch welch launige Spritzigkeit, welchen Sinn für Humor und welch revuehafte Leichtigkeit das Lehár Festival mit dem "Weißen Rössl" auf die Bretter hinlegt, das sucht wahrlich seinesgleichen. Ralph Benatzkys Meisterstück, 1930 im Großen Schauspielhaus Berlin unter Erik Charell uraufgeführt und seither als großer Wurf allen Ohren bekannt, eröffnete das Festival in Bad Ischl.

Die Operettenrevue rund um die nicht gerade leicht zu erobernde "Rössl"-Wirtin Josepha Vogelhuber und den mit allen Tricks und Spitzfindigkeiten dagegenarbeitenden Zahlkellner Leopold hob Benatzky in den Berliner Operetten-Himmel.

Das "Weiße Rössl" zeichnet sich durch einen Mix an eingängigen wie äußerst raffinierten Gesangsnummern aus und durch zündende Instrumentalmusik mit Elementen der Jazz- und Tanzszene.

Thomas Enzinger führt Regie, die musikalische Leitung liegt bei Oliver Ostermann. Gleich die ersten Minuten legen ein Versprechen vor, das hält: Helga Papouschek rappt als coole Jodlerin in Dirndl und Turnschuhen über die Bühne. Der Witz, der hier kokett in Aussicht gestellt wird, zieht sich durch den ganzen Abend. Originell, voller Überraschungen, im schnellen Tempo jagt ein Schmäh den anderen – und so, wie es sich für die Operette gehört: auch mit hineingeworfenen Scherzen, die sich in keinem Libretto finden. Einen höchst charmanten Leopold singt und mimt Roman Martin. Wenn er schon das Herz der Josepha nicht knacken kann – so hat er die Herzen des Publikums binnen Minuten in der Jackett-Tasche. Susanna Hirschler als selbstironische Wirtin bietet ihm Paroli. Leopolds Werben kennt keine Grenzen: Im Saxofonsolo, flankiert von pfeilschießenden Liebesgöttern, versucht er sein Glück. Eine der vielen Überraschungen und Pointen, die in der Choreografie von Ramesh Nair zündend umtanzt sind. Es wird im Stepp "geschuhplattelt" – und auf Koffern trommelt man sich das "Glück vor der Tür" herbei. Kaj-Louis Luckes Piccolo setzt diesem Glück immer wieder ein Schmunzeln auf. Eine eigene Klasse für sich sind Ricardo Frenzel Baudisch als Dr. Siedler und Franziska Krötenheerdt als Ottilie: wunderbare Stimmen und charismatische Figuren.

So fröhlich Ottilie der Liebe entgegenblickt, so mürrisch und griesgrämig meckert und wettert ihr Vater gegen die Hähne St. Wolfgangs und gegen sonst alles andere auch – toll gemacht von Frank Voß! Nun – es fehlt noch der Sigismund Sülzheimer, der ja nichts dafür kann, dass er so schön ist: Ramesh Nair wirft sich dazu in Schwimmdress à la Zwanziger, um mit Nina Weiß alias Klärchen zu flirten und ihr Liebeserklärungen zu entlocken.

Es war sehr schön ...

Ein überdreht süßes Paar! Papa Hinzelmann (Gerd Vogel) ist glücklich darüber und für den Kaiser Franz Joseph (Kurt Schreibmayr) war’s sehr schön und es hat ihn sehr gefreut. Das Franz-Lehár-Orchester wusste all dies zu stützen, zu halten und zu unterstreichen.

Fazit: Ein Wirbeln auf der Bühne, tolles Singen und pfiffiges Tanzen: ein "Weißes Rössl", das sich sehen und hören lassen kann!

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Autor
Karin Wagner
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