Ein großes Klangerlebnis bei sehr großer Hitze
Die Wiener Akademie unter Martin Haselböck gastierte am Samstag als Veranstaltung des Salzkammergut Klassik Festivals im Brucknerhaus, da der ursprüngliche Rahmen am Attersee coronabedingt nicht möglich erschien.
Auf dem Programm stand Musik von Ludwig van Beethoven, wofür man mit Thomas Hampson und Benjamin Schmid zwei herausragende Solisten gewinnen konnte.
Nach der Ouvertüre zu Heinrich Joseph von Collins Schauspiel "Coriolan" sang Thomas Hampson zwei Arien ("Prüfung des Küssens", und "Mit Mädeln sich vertragen"). Mit vier orchestrierten Schubert-Liedern – Weberns zart schimmernd instrumentiertes "Du bist die Ruh", Brahms’ fein klingendes "Geheimes", die effektvolle Liszt-Fassung des "Erlkönigs" und die klanglich eigenwillige Offenbach-Version des "Ständchens" – zeigt Hampson sein großes sängerisches Können, seine unglaubliche Wortdeutlichkeit und seine starke Ausstrahlungskraft.
Gewisse Unsicherheiten
Danach Beethovens Violinkonzert, das Benjamin Schmid sensibel und doch kraftvoll interpretierte, dabei fein phrasierte und klangvoll intonierte. Die Wiener Akademie schien nicht immer mithalten zu können bzw. war nicht immer bereit, Tempowechsel akkurat umzusetzen. So bekam das Konzert durch gewisse Unsicherheiten bei den Übergängen ungewohnte Perspektiven, die den Duktus des Werks ein wenig lähmten. (wruss)
Fazit: Ein feiner Konzertnachmittag, den sich temperaturbedingt – Samstag, 17 Uhr, bei 32? C – nur wenige zu Gemüte führten.
Brucknerhaus: Konzert der Wiener Akademie mit Thomas Hampson und Benjamin Schmid, 8. August