Ein Gedicht zum 120. Todestag des Malers Böcklin
Sein letztes Gemälde "Die Pest" von 1898 wirkt beklemmend aktuell: Heute vor 120 Jahren starb der Schweizer Maler Arnold Böcklin.
Ein Denkmal gesetzt hat dem Sohn eines Seidenfabrikanten der Linzer Maler und Autor Hermann Haslinger alias "Haslin" mit einem poetischen, durchaus kritischen Nachruf. "Seine Nixen-Szenerien sind die Pornografie des zu Ende gehenden 19. Jahrhunderts. Aber was er gekonnt hat, ist außerordentlich. Als naturalistischer Darsteller ist er unnachahmlich", sagt Haslin über den Maler, der den Geist seiner Zeit einfing.
Als eines seiner bekanntesten Motive gilt "Die Toteninsel", eine Felseninsel mit Zypressen. "Toteninsel ohne Gen-Mais, Insel der Seelen – ohne Selen", spannt Haslin den Faden weiter: "Wir leben nicht mehr auf der Insel der Seligen – wir laben uns nicht mehr auf der Insel der Toten – wir gähnen im Gen-Mais der Unersättlichkeit."
Um seine vielen biografischen Bezüge aufzuspüren, hilft es, Böcklins Leben nachzulesen. Im Titel "Böcklin wird 100" spielt Haslin auf sein Fragment zu Böcklins 100. Todestag an, das nun vollendet ist und an dem auch das Kunstmuseum Basel bereits sein Interesse bekundet hat. (kasch)