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Ein begnadeter Windhund, okäh!

Von Helmut Atteneder, 05. Juni 2021, 00:04 Uhr
Ein begnadeter Windhund, okäh!
Ein kongeniales Duo: Martin Schmid und Stefan Leonhardsberger Bild: Kuhn

Stefan Leonhardsberger und Martin Schmid begeistern im Linzer Posthof.

"I wü immer da bleibm! Okäh?!", sagt ein euphorisierter Stefan Leonhardsberger, als er am Donnerstag die Frischluftbühne des Posthofs betritt. Dann wirbeln der Schauspieler und Sänger und sein genialer Partner Martin Schmid durch die nach ihnen benannte Show.

Also, der in Lasberg bei Freistadt geborene Leonhardsberger wirbelt, Schmid ist für die kleinen Gesten, für witzige Sounds (etwa die Imitation von Saunaschlapfen in der Massensauna) zuständig. "I bin a Windhund", sagt Leonhardsberger folgerichtig, "Martin ist eher ein Berner Senner". Die Leonhardsberger- und Schmid-Show hat keinen wirklichen roten Faden, es ist eine fiktive Zeitreise durch die gemeinsame musikalische Karriere mit Höhen und Tiefen.

Doch was das Duo aus diesem an sich nicht ungewöhnlichen Plot macht, ist so mitreißend, so humorvoll, so geistreich, dass die Stimmung ganz schnell auf einem Level ist, von dem ähnlich angelegte Musikkabaretts nur träumen können. Leonhardsberger präsentiert in dieser Rückschau seinen ersten öffentlichen Auftritt – "Blowin' in the Wind" von Bob Dylan – zum Brüllen gut. Weil er nämlich zu dieser Zeit noch eine Zahnspange getragen hat und das auch täuschend echt imitieren kann. Seine Parodien und Imitationen (Georg Danzer, Seiler und Speer, Falco oder Andreas Gabalier) haben einen außergewöhnlichen Mehrwert, weil Leonhardsberger wie kaum ein zweiter die Gabe hat, blitzschnell und ganz klar Charaktere wechseln zu können. Gemeinsam mit den teilweise die Grenzen zur Genialität ausreizenden Texten (wie jenen, als er "wurstabhängig" geworden ist) und der offensichtlichen Spielfreude wird die Show zum Ereignis. Das der eine oder andere Witz in banaleren Gefilden aufschlägt, geht da völlig unter.

Stefan Leonhardsberger wäre dennoch ohne Martin Schmid (und den für die Texte verantwortlichen Paul Klambauer) nur ein schaumgebremster Show-Trabant. Denn mit seinem Minimalismus in Sprache und Gestus gibt Schmid dem turbulenten Geschehen Halt. Und wenn er Queens "Bohemian Rhapsody" allein auf der Gitarre spielt, dann ist das ein wahrer Geniestreich. Okäh!

Fazit: Eine Show, die den Anspruch an derartige Formate neu definiert, ein Geniestreich mit Alleinstellungsmerkmal

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Autor
Helmut Atteneder
Redakteur Kultur
Helmut Atteneder

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