Duftige Jazzminiaturen
Frankreich verfügt über eine besonders reiche Jazzszene, die durch das Einbeziehen von folkloristischen Elementen vor allem mit Bezug auf den Mittleren Osten zusätzliche Eigenständigkeit erhält.
Mit Denis Colin gastierte ein besonders attraktiver Vertreter dieser Richtung im Brucknerhaus: Der Bassklarinettist stellte sein "Quiet Men"-Quartett vor. Bei dieser Formation kommt noch die Alte Musik dazu: Simon Drappier spielt das sechssaitige Arpeggione, ein Vorläuferinstrument des Cello. Wichtig ist nicht das virtuose Solieren, sondern eher der gemeinsam abgerundete Klang. So entstehen duftige Miniaturen, feinsinnig intoniert.
Danach hatten es die fünf von Jazzodrom relativ schwer. Dabei war der Mainstream-Jazz des Quintetts gut und flott gespielt. Außerdem verfügt die Band mit Andreas See am Tenor und Gerd Rahstorfer an der Trompete über glänzende Solisten. Insgesamt aber doch ein wenig brav. (haun)
Fazit: Schöner, kontrastreicher Jazzabend.