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„Diktatoren zu fotografieren, war immer meine Stärke“

Von Nora Bruckmüller, 18. November 2019, 00:04 Uhr
Lisl Steiners Fotografie von Fußballer Pelé Ab 29. November sehen Sie in den Promenaden Galerien eine Auswahl ihrer beeindruckenden Fotos aus der DVD „3 aus Übersee“ von Thomas Hackl. Bild: Lisl Steiner

Lisl Steiner (91) zählt zu den besten Fotografinnen der Welt, 35 ihrer Werke sind ab 29. 11. in den Promenaden Galerien Linz zu sehen.

Je älter Lisl Steiner wird, umso größer scheint auch das Charisma der 91-Jährigen zu werden. Die gebürtige Wienerin mit den wilden Locken liebt rot lackierte Fingernägel, üppigen Schmuck und Instagram.

So wie die Katzenliebhaberin aus New York die Blicke auf sich zieht, tun das auch ihre Fotografien. Ab 29. November sind 35 ausgewählte Werke in den Linzer Promenaden Galerien zu sehen, wo sie am 4. Dezember zu Gast sein wird.

Ihre Arbeiten prägen viel Feinsinn für Licht sowie Gespür für den Moment. Mit den Berühmtheiten, die sie darin festhielt, werden sie zu einmaligen Dokumenten des 20. Jahrhunderts. Steiner fotografierte Musikstars wie Miles Davis, Louis Armstrong, Nat King Cole oder B. B. King sowie US-Präsident John F. Kennedy, seine Frau Jacqueline, aber auch Diktatoren wie Kubas Fidel Castro und Chiles Augusto Pinochet.

„Diktatoren zu fotografieren, war immer meine Stärke. Ich sagte ihnen, was zu tun war. Und sie hörten auf mich“, sagt sie. Als Elfjährige musste Lisl, offiziell Elisabeth, mit ihren Eltern kurz nach dem Anschluss 1938 vor Hitler aus Europa nach Argentinien flüchten. Ihre Mutter war Jüdin.

Mit „Life“ begann die Karriere

In ihren 20ern arbeitete Steiner in der Dokumentarfilm-Produktion, wo sie an 50 Produktionen des im NS-Apparat relevanten Regisseurs Karl Ritter und von dessen Söhnen mitwirkte. Mit 30 Jahren begann die Absolventin eines Kunststudiums an der Universität von Buenos Aires ihre Karriere als Fotojournalistin: Eine ihrer Aufnahmen des damaligen argentinischen Präsidenten Pedro Eugenio Aramburu wurde im „Life Magazine“ abgedruckt. Ein Ritterschlag für jeden Fotografen, besonders aber für einen weiblichen. Journalismus war damals bis auf ganz wenige Ausnahmen Männersache. 1960 zog Steiner nach New York und arbeitete für Medien von Rang und Namen: New York Times, Newsweek, Time, Associated Press.

Als ihr im Jahr 2000 eine Retrospektive in der Leica Gallery in Manhattan gewidmet wurde – was mit der Aufnahme in eine Art „Hall of Fame des Fotojournalismus“ gleichkommt –, sagte sie, sie wolle nun für ihre Fotografien das ideale Zuhause finden. „Denn jede Aufnahme ist für mich wie ein Kind.“

Lisl Steiner (Foto: Thomas Hackl) 

„Lisl Steiner. Eine Ikone der
Fotokunst“:
ab 29. 11., Promenaden Galerien Linz; Podiumsdiskussion mit Steiner: 4. 12., 19 Uhr,
OÖNachrichten Forum, Anmeldung:
www.nachrichten.at/lislsteiner

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Autorin
Nora Bruckmüller
Redakteurin Kultur
Nora Bruckmüller
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