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Die Verlierer in den Klassenzimmern

Von Peter Grubmüller, 23. Oktober 2020, 00:04 Uhr

Melisa Erkurt morgen mit ihrem Buch "Generation Haram" im Linzer CentralMelisa Erkurt morgen mit ihrem Buch "Generation Haram" im Linzer Central.

"Das Buch ,Generation Haram‘ von Melisa Erkurt sollte Lektüre werden in der Ausbildung von Pädagoginnen und Lehrkräften. Es zeigt, präzise, pragmatisch, konstruktiv, die Verfehlungen und Unwegsamkeiten der Bildungssysteme, in denen viele Kinder aus ‚bildungsfremden‘ Familien auf der Strecke bleiben. Eine Wucht!". So urteilt Sasa Stanisic, Träger des Deutschen Buchpreises von 2019, über den Band der ORF-Journalistin ("Report") und ehemaligen AHS-Lehrerin für Deutsch. Morgen, Samstag (20 Uhr), wird sie im Linzer Central aus "Generation Haram" lesen und mit dem Publikum diskutieren.

Auf 192 Seiten fächert Erkurt eine Analyse des österreichischen Bildungssystems auf und lenkt den Blick auf die Bildungsverlierer. 1991 flüchtete sie mit ihrer Mutter aus Sarajevo nach Österreich – und seit der Zeit, als die "ersten Gastarbeiter nach Österreich kamen, hat sich kaum etwas verändert". Noch immer brauchen migrantische Schülerinnen und Schüler für eine gelingende Bildungslaufbahn in Österreich vor allem Glück, so Erkurt. Sie müssen der einen Person begegnen, die an sie glaubt. In ihrem Buch klingt das noch ein bisschen zorniger: "Dass sich das Bildungssystem eines der reichsten Länder der Welt auf eine einzelne Person verlässt, ist ein Skandal."

Erkurt konzentriert sich auf muslimische Schülerinnen und Schüler, über die bloß dann lautstark diskutiert wird, wenn es um Schweinefleisch, Zwangsheirat, Islamunterricht und streng konservative Eltern geht. Also fordert Erkurt: Statt die Eltern zu sanktionieren, brauche es verpflichtende kostenlose Ganztagsschulen, interkulturell geschultes Personal, das mit anderen Codes aufgewachsen ist und übersetzen kann. Muslimischen Schülern fehlen die Vorbilder, ob im Journalismus, im Sexualkundeunterricht oder im Feminismus. Erkurt: "Die Jugendlichen fühlen – vor allem wenn es ums Kopftuch geht –, dass sie eigentlich nicht gemeint sind." Ein gescheites Buch, mit brennendem Herzen geschrieben.

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Autor
Peter Grubmüller
Ressortleiter Kultur
Peter Grubmüller
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