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"Die Leute sind hungrig nach Kultur"

27.Juni 2020

Vier Vorstellungen setzte das Linzer Theater Phönix im Juni nach der Corona-Pause an – alle waren innerhalb kurzer Zeit ausverkauft. "Die Leute sind jetzt hungrig nach Kultur", sagt Geschäftsführerin Romana Staufer-Hutter.

Doch wird das auch im Herbst so bleiben? Da ist die Kulturmanagerin nicht ganz so optimistisch: "Wir wissen nicht, wie die Leute reagieren werden", sagt sie. Daher bereitet sich das Theater auf mehrere Szenarien vor.

So wird der Spielbetrieb eingeschränkt: Es gibt 2020/21 nur fünf statt bisher sechs Premieren. Gespielt wird nur im Saal, Balkon und Studio bleiben geschlossen. "Daher mussten wir einige Produktionen ändern", sagt der künstlerische Leiter Harald Gebhartl. Den Anfang macht am 24. September Friedrich Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame", inszeniert von Andreas Baumgartner, Leiter des Theater des Kindes. Diese Wahl zeigt den Hintergedanken: Das Stück soll Schüler in das Theater holen. Ähnlich ist die Intention bei Wolfgang Borcherts "Draußen vor der Tür", das ab 4. Februar in der Regie von Caroline Ghanipour gezeigt wird. "Beide Stücke sind im Kanon der Schulliteratur verankert", sagt Gebhartl.

Nicht ändern wird das Phönix dagegen mit drei Uraufführungen den Schwerpunkt auf neue Literatur: die Karl-May-Hommage "Winnetou eins bis drei – und am Schluss stirbt Karl May" von Lisa Fuchs und Erik Etschel, der auch Regie führt (Premiere 17. November), sowie je ein Stück von Thomas Arzt (Regie: Florian Pilz, Premiere 22. April) und Sina Heiss (für Jugendliche, in Kooperation mit Schäxpir-Festival, Regie: Sina Heiss, Premiere im Juni). Die szenische Lesung "Rozznjogd" von Manus/Turrini mit Ingrid Höller und Ferry Öllinger wird im Frühjahr wiederaufgenommen. Viel Veränderung gibt es im Ensemble: Mit Martin Brunnemann, Nadine Breitfuß und Sven Sorring kommen drei neue Schauspieler, Anna Maria Eder bleibt.

"Die Leute sind hungrig nach Kultur"
Nadine Breitfuß


"Die Leute sind hungrig nach Kultur"
Martin Brunnemann

 

"Die Leute sind hungrig nach Kultur"
Sven Sorring

76 Vorstellungen abgesagt

Die Coronakrise konnte das Theater bisher recht passabel meistern: "Wir haben finanziell die Kurve gekratzt", sagt Gebhartl. Zwar mussten 76 Vorstellungen mit einem Verlust von 85.000 Euro abgesagt werden. "Aber der Entfall wurde durch die Kurzarbeit wieder wettgemacht", sagt Staufer-Hutter. Bis dahin war das Theater auf Rekordkurs: Zu 134 Vorstellungen kamen 15.000 Besucher, um 18 Prozent mehr als in der Vorsaison.

Für den Herbst werden nun mehrere Szenarien durchgerechnet, um für verschiedene Vorgaben gerüstet zu sein. Die aktuellen Regeln erlauben nur eine Auslastung von 50 Prozent. "Auf Dauer zu wenig", so Gebhartl. Daher wird ein Neubau der Publikumstribüne genauso überlegt wie der Einsatz eines neuen Buchungssystems, um die Plätze nicht nur wie derzeit im Schachbrettmuster vergeben zu können. Trotz allem blickt Gebhartl optimistisch auf den Probenstart am 4. August: "Wir freuen uns, wenn’s losgeht." (hes)

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