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„Die kreative Szene wird extrem ausgehungert“

Von Karin Schütze, 03. Juli 2020, 11:36 Uhr
Neues von „CrossNova“ (v. l.): Leonard Eröd, Rainer und Sabine Nova und Hubert Kerschbaumer Foto: Tom Mesic

CrossNova präsentiert am 10. Juli sein neues Album in Enns

In ungewissen Zeiten kommt vieles anders als geplant. Schon am 29. Mai wollte das Ensemble CrossNova rund um das Linzer Musikerpaar Sabine und Rainer Nova sein neues, viertes Album aus der Taufe heben, das Kompositionen zum zehnjährigen Jubiläum des Ensembles im Vorjahr vereint – von Altmeister Kurt Schwertsik (85) bis zur Eferdingerin Flora Geißelbrecht, Jahrgang 1994. Da es den vier Musikern wegen der strengen Covid19-Schutzauflagen eines Arbeitgebers Ende Mai noch nicht gestattet wurde wieder zusammen zu spielen, präsentieren die vier musikalisch Grenzenlosen (und umgekehrt) „Unlimited“ nun am 10. Juli in der Reihe „Klassik in Jeans“ im Klavierhaus Weinberger in Enns.

„Der Titel ist mehr eine Haltung“, sagt Rainer Nova: „Es ist immer Raum da, um das Programm zu erweitern. Auch für aktuelle Dinge, die rund um uns passieren und uns am Herzen liegen.“ Am Herzen liegt dem Pianisten, der an der Musikschule Linz unterrichtet, derzeit auch die Situation vieler freischaffender Kollegen in der Krise.

„Viele in der freien Szene produzieren für die Kulturhäuser. Der Abend hat eine lange Vorlaufzeit, die mit dem Honorar abgegolten ist. Das ist jetzt alles weggebrochen. Die Häuser haben die Subventionen für diese Produktionen aber längst bekommen, das heißt, das Geld muss irgendwo geparkt sein. Es kommt nur nicht zu den Leuten, die eigentlich dafür gearbeitet haben.“

Vielfalt in Gefahr

Sein Appell: „Ich glaube, dass es langfristig eine Veränderung bei den Verträgen geben muss. Das Produktionsbudget muss vom Honorar für den Abend losgekoppelt werden.“ Oder ein Veranstalter müsse im Fall von höherer Gewalt, bei dem der Vertrag aufgelöst wird, vertraglich zu einem Ersatztermin verpflichtet werden. Auch andere Entwicklungen in der Kulturbranche beobachtet der Pianist mit wachsender Sorge. „Die Vielfalt, die eigentlich kreative Szene, wird gerade extrem ausgehungert, und die Perspektiven sind nicht gut.“

So gab etwa kürzlich die Jeunesse, führender Musikveranstalter für junges Publikum mit Außenstellen in den Bundesländern, bekannt, ihr Angebot künftig ausschließlich auf Wien und dort vorrangig auf die Abendkonzerte zu beschränken.

Nova: „Man hat den Eindruck, es gibt Häuser, die versuchen, möglichst lange nicht zu starten, weil die Kurzarbeit wirtschaftlich viel günstiger ist, als unter den gegebenen Voraussetzungen zu spielen. Ich halte es für ein fatales Signal für die Gesellschaft, das eigene System aufgrund dieser Situation zu genesen.“

Karten für den 10. 7., 19 Uhr, unter 07223 / 860 840 oder
Klavierhaus@weinberger.net

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Autorin
Karin Schütze
Redakteurin Kultur
Karin Schütze
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