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Die kleinste Frauenrolle verführt die Größten

Von Peter Grubmüller, 08. November 2019, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Das waren die Buhlschaften in Salzburg
Das waren die Buhlschaften in Salzburg  Bild: APA/GINDL

Caroline Peters wird 2020 die Jahrhundert-Buhlschaft.

"Ich habe ein bisschen länger gebraucht, um mich zu entscheiden", sagte Caroline Peters. Warum? "Auch weil es mit vielen anderen Aufgaben verbunden ist." Spät, aber doch hat die 48-jährige Burgschauspielerin eingewilligt, im kommenden Jahr, wenn die Salzburger Festspiele ihr 100-jähriges Jubiläum feiern, als Jahrhundert-Buhlschaft durch den Sommer zu tanzen. Deshalb sahen Festival-Präsidentin Helga Rabl-Stadler und Schauspiel-Chefin Bettina Hering bei der gestrigen Präsentation im Wiener "Sacher" auch recht glücklich aus. "Jedermann" Tobias Moretti bleibt - auch wenn er gestern wegen einer Grippe fehlte. Regisseur Michael Sturminger hängt ebenfalls ein Jahr an.

<<< Zum Portrait von Caroline Peters.

Eine gute Entscheidung

Auf den Schrecken, dass der reiche Sack aus Hofmannsthals Dichtung auch 2020 sterben wird, kann man sich verlassen. Genauso auf Peters als richtige Entscheidung. Und was die Schauspiel-Großmeisterin mit "anderen Aufgaben" meint, hat viele ihrer Vorgängerinnen zum entnervten Schmetterling für einen Sommer werden lassen: Fototermine, Society-Empfänge, unzählige Interviews.

Dass die 2019er-Buhlschaft Valery Tscheplanowa "Jedermanns"-Gefährtin nicht als Rolle, sondern als Auftritt charakterisierte, könne Peters nachvollziehen: "Es sind zwei Aufgaben, die man hat. Auftreten, abtreten und dazwischen was gespielt zu haben, ist die eine. Die zweite ist das Amt, das man übernimmt." Das Amt bringt nationale Debatten über Kleid, Schuhe und Ausschnitt mit sich. Der Text ist je nach Fassung 21 bis 30 Sätze schmal.

Die kleinste große Frauenrolle der Theater-Literatur verführt seit 1920 die besten Schauspielerinnen. Schön zu sein, war auch nie ein Fehler, weil das Weib locken soll, ehe es den "Jedermann" in die Grube fahren lässt. Senta Berger (Buhlschaft 1974-1978 und 1980-1982) sei eine Art Buhlschaft-Vorbild für Peters. Als Berger einst die Rolle angeboten wurde, war sie Enttäuscht. "Der ,Teufel’ ja, das war eine Rolle! Aber die ,Buhlschaft’?", schreibt sie in ihren "Erinnerungen". Schließlich habe sie sich irgendwann in die "Buhlschaft" verliebt. Wir werden sehen, wie Peters das bewertet. Den Eintrag in die Geschichtsbücher hat sie jetzt schon.

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Autor
Peter Grubmüller
Ressortleiter Kultur
Peter Grubmüller
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