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Der Todesgott und die Kraft des Loslassens

Von Karin Schütze, 27. Mai 2019, 00:04 Uhr
Der Todesgott und die Kraft des Loslassens
Geballte tänzerische Energie in der BlackBox Bild: Sakher Almonem

Uraufführung: TanzLin.Z begeistert in "Yama" von Ashley Lobo im Musiktheater Linz (BlackBox).

Wenn Landestheater-Ballettchefin Mei Hong Lin ihr Ensemble in fremde Hände legt, müssen es besondere sein. Der indisch-australische Choreograf Ashley Lobo zählt zu den Pionieren des zeitgenössischen Tanzes in Indien, wo er mit seiner "Danceworx Performing Arts Academy" eine der ersten Ausbildungsstätten für internationale Tanzstile und das Navdhara India Dance Theater gegründet hat.

Mit "Yama", benannt nach dem indischen Gott des Todes, spürt Lobo in Linz dem Wandel des Lebens nach, mit seinen unzähligen kleinen Toden, Abschieden und Neuanfängen. Ausstatter Hans Winkler hat die BlackBox sprichwörtlich zu einer solchen gemacht, einer Unterwelt gleich. An ein Schattenreich erinnern auch seine schlichten, grauen Kostüme. Sand auf dem Boden lässt sich als Sinnbild der Vergänglichkeit und Veränderung deuten. Auch das biblische "Asche zu Asche, Staub zu Staub" drängt sich auf. Viele Assoziationen, Bilder und Gefühle begleiten den Zuseher durch diese sinnlich-abstrakte Reise.

Von Philipp Feichtinger und Marlene Reischl, beide Studierende an der Kunstuniversität Linz, stammen Sound- und Videodesign mit Live-Kamera-Projektionen. Hartes Pochen erinnert an pulsierenden Herzschlag und wird zum treibenden Rhythmus für die Tänzer in einer rasanten, zackigen Choreografie. Das Timing im Kollektiv ist perfekt, die Bewegungen sind unglaublich präzise und synchron. Es ist geballte Energie, die sich auf der Bühne wie aus einem Guss entlädt.

Rasanz und Stille

Ob in der Ruhe diese Kraft liegt? Eine Stunde hat Lobo die Tänzer vor der Aufführung meditieren lassen und sie seine spezielle, vom Yoga und dem Atem inspirierte Prana Paint-Technik gelehrt.

Die geballte tänzerische Rasanz wechselt mit reduzierten, stillen Momenten, in denen alle Kraft dem Loslassen weicht, wie am toten Punkt eines Pendels. In diesem Wechselspiel von Spannung und Entspannung, von kraftvollem Tun und Geschehenlassen entfaltet "Yama" einen fast meditativen Sog, untermalt vom Geräusch des kehrenden Reisigbesens. Auch der Zuseher fühlt sich nach diesem impulsiven wie sinnlichen Tanzerlebnis ein wenig geläutert und innerlich durchgefegt. Erlebenswert!

Fazit: "Yama" ist eine 75-minütige Einladung zu einem vielschichtigen, sinnlichen Tanzerlebnis mit der grandiosen Kompanie TANZ.LIN.Z, hautnah in der BlackBox zu erleben.

Termine: 29., 31. 5.; 4., 7., 9., 13., 15., 18. 6., je 20 Uhr, Karten: 0732/7611 -400, landestheater-linz.at

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Autorin
Karin Schütze
Redakteurin Kultur
Karin Schütze
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