"Der Kulturbericht 2019 wirkt wie aus einer anderen Zeit"
Das Plus an Bundesmitteln betrug im Vergleich zu 2018 rund 1,9 Millionen, Bundestheater erhielten weniger, Museen gleich viel
Die Ausgaben des Bundes für Kultur betrugen 2019 439,5 Millionen Euro. Sie stiegen damit um rund 1,9 Millionen Euro im Vergleich zu 2018. Das geht aus dem Kunst- und Kulturbericht hervor, den Kulturminister Werner Kogler und Staatssekretärin Andrea Mayer (beide Grüne) gestern vorlegten.
Die Basisabgeltung für die große Mehrheit der Bundesmuseen (zum Beispiel Kunsthistorisches Museum oder Albertina) blieb gleich, nur beim Spitzenreiter Nationalbibliothek, zu der auch das Haus der Geschichte Österreich gehört, sank die Basisförderung um 800.000 Euro auf 25 Millionen Euro. Für Sanierungen und Umbauten erhielten alle Bundesmuseen gemeinsam 15,5 Millionen Euro.
Geschlechtergerecht
Die Ausgaben für die Bundestheater (z. B. Staatsoper oder Burgtheater) sanken hingegen von 170 Millionen (2018) auf 163 Millionen Euro (2019). Im Gegenzug stockte das Ministerium die Mittel für die Kunstförderung um 1,3 Millionen auf knapp 93 Millionen Euro auf. Die höchste Förderung ging dabei an das Österreichische Filminstitut (19,7 Millionen), dahinter folgen das Volkstheater (9,3 Millionen), das Theater in der Josefstadt (6,8 Millionen) und die Bregenzer Festspiele (2,8 Millionen). Im Kapitel "Festspiele, Großveranstaltungen" finden sich die Salzburger Festspiele mit 6,7 Millionen. Sonderzahlungen gab es für die Sanierung des Volkstheaters (4 Millionen) und für das Wiener Konzerthaus (1,2 Millionen).
Die Vergabe der Kunstfördermittel nach Geschlechtern präsentiert sich wie folgt: Nimmt man Stipendien, Projekte, Ankäufe und Auszeichnungen zusammen, floss 2019 beinahe die Hälfte der Gelder an Frauen. Konkret gingen 3,824 Millionen an Vorhaben von Künstlerinnen und 3,874 Millionen an Projekte von Künstlern. Die durchschnittliche Förderhöhe je Projekt lag bei Frauen mit 5470 Euro etwas niedriger als die bei den Männern mit 5535 Euro.
"Schwieriger Weg"
"Der Kunst- und Kulturbericht 2019 wirkt wie aus einer anderen Zeit", so Werner Kogler. Damals seien die aktuellen Herausforderungen der Kulturszene nicht absehbar gewesen. "Der Weg für die Kulturbranche aus der Coronakrise wird längere Zeit sehr schwierig bleiben", sagte Staatssekretärin Andrea Mayer.
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