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Der doppelte Karl: Dandy-Anwalt und durchgeknallter Gerichtspsychologe

Von Helmut Atteneder, 23. November 2020, 00:04 Uhr
Fritz Karl
Fritz Karl als Dandy-Anwalt Falk zum Beginn der zweiten ARD-Staffel. Bild: ARD/Kai Schulz

Der gebürtige Gmundner Schauspieler Fritz Karl beweist morgen als "Falk" (ARD) und als "Meiberger" (Servus TV, jeweils um 2015 Uhr) seine Vielseitigkeit.

Freunde der Schauspielkunst von Fritz Karl haben morgen, 20.15 Uhr, die Qual der Wahl. Die ARD zeigt um 20.15 Uhr den Beginn der zweiten Staffel von "Falk" mit Karl als dandyhaftem Anwalt. Zur selben Zeit ist der gebürtige Gmundner auch als Gerichtspsychologe Meiberger in der Folge "Feuerteufel" auf Servus TV zu sehen.

OÖNachrichten: Herr Karl, Sie sind omnipräsent im Fernsehen. Wie gelingt es Ihnen, dass Sie immer wieder neue Facetten einer Rolle finden und so beim Publikum den Satz "Ned scho wieder der Karl" umschiffen?

Fritz Karl: Falk ist schon eine extreme Geschichte. Ich durfte sehr viel mitreden bei der Figurenfindung, um diesen Charakter zusammenzubauen. Ein spleeniger Typ, dieses dandyhafte, aber auch die Angst, die da drinnen ist. Diese Figur ist ganz anders als etwa Meiberger, was auch gerade zu sehen ist. Der geht in der dritten Staffel in eine völlig andere Richtung. Der rastet jetzt völlig aus.

Falk ist eine Art Dandy unter den Anwälten, Meiberger ein sehr spezieller Gerichtspsychologe – wie wichtig ist Ihnen der Typ der Rolle, dass Sie anbeißen?

Mich interessiert schon immer wieder das Neue. Das mag ich schon sehr. Ich liebe es, mich in unterschiedlichen Formen und Charakteren zu bewegen. Dauernd den gleichen Typ zu spielen, das würde mir keinen Spaß machen. Das suche ich immer auch schon im Vorfeld aus. Beim Meiberger habe ich diesmal gleich gesagt, dass ich nicht von einem Fall zum anderen Fall spielen will, sondern dass man bei dieser Figur auch etwas hervorkramt, bei dem man sich beim Zusehen fragt, was ist denn da jetzt los!

Was gefällt Ihnen am Falk?

Es gibt Berührungspunkte. Das gute Essen und der gute Wein, den wir beide lieben. Ebenso die Sprache. Ich habe auch einen kleinen hypochondrischen Anteil in mir.

Wie wirkt sich der bei Ihnen aus?

Na, ich geh schon gern zu Ärzten … Ganz im Ernst, wir leben in einer Zeit, in der es Gott sei Dank möglich ist, Vorsorgeuntersuchungen machen zu können, und ich halte es für sehr wichtig, dass man das macht. Das heißt aber nicht, dass ich jede Woche zur Koloskopie rennen würde – was Falk wiederum machen würde.

Was beschäftigt Sie als leichten Hypochonder in Corona-Zeiten am meisten?

Ich habe den ersten Lockdown in Deutschland erlebt, und wir haben diese Zeit kreativ genutzt. Ich mochte diese Zeit, es hatte sehr viel mit Entschleunigung zu tun, und ich konnte diese Zeit genießen. Ich habe viel Zeit mit der Familie verbracht und wieder mehr gekocht. Ich war nicht so von Panik besetzt. Danach habe ich sehr viel gedreht und da habe ich schon gemerkt, dass einen Film in Corona-Zeiten zu drehen, sehr anstrengend ist. Ich habe zuletzt in Köln "Das Arrangement" gedreht, mit sehr vielen Sex- und Liebesszenen. Da ist man in einer Quarantänestufe, dass man nur vom Hotel zum Drehort und retour gehen darf. Der Druck auf den Schauspieler ist da sehr groß. Wenn ein Schauspieler positiv getestet wird, dann steht die Partie. Aber das kann halt jederzeit passieren.

Wie empfinden Sie den Lockdown im Bereich der Kultur – es gab ja in den Museen und Theatern sehr gute Sicherheitskonzepte, ohne nennenswerte Fallzahlen.

Es ist wahnsinnig schwierig und immer bleibt die Eigenverantwortung. Kurz vor dem Lockdown war ich auf einem Markt in München einkaufen. Da waren die ganzen Lokale rammelvoll, und es ist zugegangen wie beim Tanz auf dem Vulkan. Das ist natürlich richtig Käse. Bei den Kulturveranstaltungen ist das ein totales Dilemma. Es ist ein Jammer. Aber der Lockdown muss für alle gelten.

Ihr Sohn Aaron entwickelt sich zu einem vielseitigen Schauspieler – wie nehmen Sie diese Veränderung wahr?

Ich fand ihn als Leutnant Gustl (bei den Festspielen auf Schloss Tillysburg, Anm.) großartig. Ich hoffe, dass er da wieder Blut geleckt hat, mehr Theater zu machen. Wie er sein Ding macht, das ist seine Sache. Ich darf ihm da auch gar nicht dreinreden. Er hat seinen eigenen Kopf und seine eigene Meinung, und das akzeptiere ich auch. Natürlich denke ich mir manchmal, mach doch das so und mach das anders. Da muss man sich nobel zurückhalten. Loslassen ist das Zauberwort.

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Autor
Helmut Atteneder
Redakteur Kultur
Helmut Atteneder
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