Der Banker als Bus-Chauffeur: Diese Menschen leben ihren Traum
Beim Theaterprojekt "Jonathan 2.0" stehen Oberösterreicher auf der Bühne, die ihrem Leben eine Wende gegeben haben.
Was hat die Möwe Jonathan mit Margit Prinz aus Bad Schallerbach und Rainer Trogbacher aus St. Florian gemeinsam?
Alle drei haben Grenzen in ihrem Leben überwunden und dafür ein Stück Freiheit gewonnen, ganz nach der Devise: Damit Neues entstehen kann, muss man oft den ersten Schritt zur Veränderung wagen.
Am kommenden Wochenende werden sie beim einzigartigen Theaterprojekt "Jonathan 2.0" des Linzer Künstlers Jacky Hanzhanz in der Spinnerei in Traun auf der Bühne stehen und erzählen, wie sie ihr Leben verändert haben und warum sie jetzt viel glücklicher sind als zuvor. Knapp 100 Oberösterreicher tanzen, singen und berichten von der Umsetzung ihrer Träume. Mit auf der Bühne: Ö3-Stimme Thomas Kamenar.
Info: "Jonathan 2.0", 11. 10., 12. 10., 19 Uhr; 13. 10., 18 Uhr; Spinnerei Traun, Karten-Tel.: 07229/62032, www.kulturpark.at.
Reisen zum Beruf gemacht
Rainer und Traudi Trogbacher, St. Florian
„Wenn ich eine Situation nicht verändern kann, muss ich mich selbst verändern.“ Dies dachte sich Rainer Trogbacher, 64, aus St. Florian bei Linz, als er mit seinem Job im Rechenzentrum einer Bank sehr unzufrieden war. Weil er so nicht weitermachen wollte, setzte er sich mit seiner Ehefrau Traudi zusammen, die damals Erzieherin war. Das Paar entschloss sich, seinen Traum zu leben. Rainer Trogbacher machte 2003 den Busführerschein, seine Traudi die Ausbildung zur Reiseführerin. „Seither arbeite ich bei Platzl-Reisen in St. Marien als Busfahrer und bin höchst glücklich dabei, obwohl ich nur noch die Hälfte verdiene.“
Spitzenkarriere ade
Ortrun Schandl, St. Florian bei Linz
In Mailand und Warschau war Ortrun Schandl stv. Leiterin des Außenwirtschaftscenters der Wirtschaftskammer Oberösterreich. Eine steile Karriere war vorgezeichnet. „Wäre da nicht dieser Traum gewesen, auf der Bühne zu stehen“, erzählt die 39-Jährige. 2003 hat sie all ihren Mut zusammengenommen und gekündigt. „Ich hab festgestellt, dass ich einfach keine Kraft mehr hatte, gegen mich selbst anzukämpfen“, erzählt die studierte Wirtschaftswissenschafterin. Heute arbeitet sie als Schauspielerin und Moderatorin – und hat zwei kleine Kinder. „Ich weiß jetzt ganz genau, wer ich bin. Ich hab mich erkannt. Und das ist alles, was zählt.“
Stricken statt Büroarbeit
Margit Prinz, Bad Schallerbach
Früher hat Margit Prinz, 55, aus Bad Schallerbach in einem Büro gearbeitet. „Ich hatte einen normalen Job, hab aber immer davon geträumt, meine Kreativität mit Stricknadeln auszuleben.“ Und das tut sie seit ihrer überraschenden Frühpensionierung. „Es macht mir einfach unglaublichen Spaß, Dinge zu entwerfen“, erzählt Margit Prinz. Heute ist sie für ihre Kunstfertigkeit im ganzen Land bekannt. „Sogar die Frau des Bundespräsidenten, Doris Schmidauer aus Peuerbach, trägt eine Jacke von mir“, sagt Prinz. Die meiste Zeit strickt sie für sich selbst und ihre Familie. „Für die Enkerl häkle ich Spielzeug aller Art – Handarbeiten ist mein Yoga“, sagt sie.
Wers glaubr.....
Die " Gschichtln " dieser Leute zu lesen ist höchst angenehm und zeigt wie Menschen sich trauen sich zu verändern, ohne sich Wirtschaftsmäßig zu verbessern.
Das nennt man LEBE deinen Traum ...und nicht träume davon.
Ich habe viel Respekt vor solchen Menschen.
Den Schritt hat GrünInnenrudi auch gewagt, und lebt recht gut davon, obwohl er keine Erfolge hat. (Ausser der letzten Wahl)