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"Dass mir so ein Filmprojekt Geld bringt, ist völlig utopisch"

18.Mai 2019

"Da reden wir gar nicht mehr von Stunden, sondern von Monaten", antwortet Raphaela Schmid auf die Frage, wie viel unbezahlte Zeit wohl in ihren Film "Ene Mene" geflossen ist. Gut eineinhalb Jahre hat die 28-Jährige in das Projekt investiert, die an der Wiener Filmakademie bei Wolfgang Murnberger ("Der Knochenmann") Regie studiert.

Die Arbeit, die berührend vom Abschiednehmen in einer Familie erzählt, dauert 17 Minuten und wurde im März bei der Grazer Diagonale als bester Kurzfilm prämiert. Am 21. Mai ist sie bei "Cinema Next" in Linz zu sehen – einer Initiative, die junge Regie-Talente im Kinobetrieb verankern will.

Dort will Schmid auch hin: "Ich will als Regisseurin Spielfilme für die große Leinwand drehen." Der Weg dorthin ist spannend und bereichernd, aber kein Zuckerschlecken. "Man kann froh sein, wenn man Arbeiten wie ,Ene Mene’ irgendwie durchfinanzieren kann. Dass mir und dem Team so ein Filmprojekt am Ende Geld bringt, ist völlig utopisch." Auch wenn die Filmakademie für studentische Projekte finanzielle Mittel hat, müssen die Studierenden selbst Förderungen fixieren. Für "Ene Mene" gab es etwa in Schmids Heimatbundesland kein Geld. "Weil Oberösterreich per se keine Studentenprojekte fördert", sagt die einzige Frau in ihrer Regieklasse. Es sei sehr schade, wenn einen vorab eine reine Kategorisierung ausschließe. Um sich einen Namen zu machen, sichtbar zu werden, braucht der Nachwuchs aber Visitenkarten mit Qualität. "Ene Mene" ist so eine – ästhetisch wie inhaltlich. Inspiriert hat Schmid dazu die Geschichte eines Ehepaares, das jedes Jahr den Geburtstag der toten Tochter feiert. "Das Schöne, auch das Schmerzhafte an diesem Ritual hat mich tief berührt." (nb)

Cinema Next: 21. 5., Moviemento Linz, sechs Kurzfilm-Arbeiten, 90 Min., 21 Uhr, 6 Euro, cinemanext.at

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