Das weiße Gold machte sie reich
Universum History: "Salzsaga"-Doku wird im Salzstollen Hallstatt gedreht. Ein Setbesuch.
Mit Getöse donnert der Förderzug gut 400 Meter tief in den Hallstätter Salzstollen hinein. Acht Grad hat es am Set, einem ehemaligen Stollen. Tongefäße, Holzspäne, Felle liegen herum, dazwischen Attrappen der typischen Hallstätter Salzherzen. Im Hintergrund hört man das dumpfe, monotone Klopfen eines Holzhammers, der auf einen Holzpickel mit Bronzespitze trifft. Mit dieser speziellen Abbautechnik in Herzform verband man schon vor Jahrtausenden auf allen über den ganzen Kontinent verstreuten Märkten: Das ist weißes Gold aus Hallstatt.
20.000 Euro für Corona-Tests
Diese Geschichte über die dank eines Abbau-Monopols wohlhabenden Hallstätter wird gerade als wissenschaftliche Doku mit Spielfilmelementen für die ORF-Reihe Universum History am Originalschauplatz nachgestellt. Der Dreh, der am 2. Juli begonnen hat, steht im Zeichen eines unsichtbaren Begleiters: Corona. Insgesamt 45 Menschen wurden vor Drehbeginn – negativ – getestet und in zwei "Blasen" unterteilt. "Allein die Kosten für die Tests belaufen sich auf 20.000 Euro. Unser Budget mussten wir wegen der Coronakrise um 100.000 auf 360.000 Euro aufstocken", sagt Mucky Degn von der Produktionsfirma Degn Film.
Nach drei Jahren Vorlaufzeit wird nun unter Tage das karge und harte Leben rund 650 vor Christus nachgestellt. Und zwar in Form einer fiktiven Geschichte. Soi (dargestellt von Fanny Krausz), Tochter einer slowenischen Glasmanufaktur-Familie wird mit einem Halstätter Salzfürsten (Matthias Franz Stein) verheiratet. Beide bauen ein großes Salzimperium auf, dann kommt es zu einem Bergunglück, bei dem der Salzfürst stirbt. Soi beginnt nun mit dem Wiederaufbau. Ihre Schwiegermutter wird von Maria Hofstätter dargestellt, die wissenschaftlich fundierte Unterstützung kommt von Hans Reschreiter. Der Salzburger leitet seit 19 Jahren die archäologische Forschung im Salzberg. Maria Hofstätter über ihre Rolle: "Uns wurde gezeigt, wie man damals gegessen oder Knoten geknüpft hat. Das, was wir zeigen, kann nur eine Annäherung des damaligen Lebens sein. Aber letztendlich war Menschsein mit seinen Emotionen immer gleich. Eine Mutter war immer eine Mutter, daran hat sich nie etwas geändert."
Das fertige Produkt zum Leben im Hallstätter Salzstollen vor rund 2650 Jahren wird am 27. Oktober um 21.05 Uhr auf ORF 2 gezeigt.
Die Salz-Saga
„Die Salz-Saga - Hallstatt und das weiße Gold“ heißt die Universum-History-Folge, die am 27. Oktober, 21.05 Uhr, ORF 2 zu sehen ist. Regie bei der Co-Produktion des ORF mit dem Bayrischen Rundfunk und Arte führt die Archäologin Katharina Heigl.
In der Rolle der Salzfürstin ist Maria Hofstätter (beide sind aus Gramastetten) zu sehen.
Produktion: Degn Film
In der Rolle der Salzfürstin ist Maria Hofstätter (beide sind aus Gramastetten) zu sehen.
Wer sind die "beiden"? Die Maria und die Hofstätter?