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„Das Thema Auflösung stand eineinhalb Jahre ständig im Raum“

Von Lukas Luger, 16. Dezember 2019, 00:04 Uhr
Texta: Flip, DJ Dan, Laima und der im Mai 2018 leider verstorbene Huckey (vorne) Bild: Zoe Reiss

Die Linzer Hip-Hop-Legenden Texta feiern am 20. 12. ihr Live-Comeback in der KAPU.

Nach dem Tod ihres Gründungsmitglieds Huckey im Frühling 2018 standen die Linzer Rap-Pioniere Texta vor dem Aus. Jetzt melden sich die „Amadeus“-Gewinner zurück. Über die Comeback-Show, eine neue Platte für kommendes Jahr und 20 Jahre „Gegenüber“ sprach Flip (46) mit den OÖN.

OÖN: Für den 20. Dezember haben Texta in der Linzer KAPU ein „Weihnachtsspektakel“ angekündigt. Ein großes Comeback? Ein Testlauf für Größeres? Oder ein einmaliger „Ausrutscher“?

Flip: Alles zugleich vielleicht. Wir haben nach dem Tod von Huckey (Gründungsmitglied Harald „Huckey“ Renner starb im Mai 2018 an Krebs, Anm.) lange sinniert, ob es Sinn ergibt, als Band weiterzumachen. Steckt diese Energie noch in uns? Hat man zu dritt noch die Basis, ja die Berechtigung, unter dem Namen Texta weiterzumachen? Das Thema Auflösung stand eineinhalb Jahre ständig im Raum.

Flip (vorne) gemeinsam mit Laima auf der Bühne Bild: Jürgen Grünwald

Gab es einen Moment, in dem plötzlich klar wurde: „Ja, es muss mit Texta weitergehen!“?

Das war ein Prozess. Einer, der noch nicht abgeschlossen ist. Zur EU-Wahl haben wir diesen Sommer vor dem Lentos ein erstes längeres Konzert in der Dreierkonstellation gespielt. Da haben wir gemerkt: „Spaß würde es uns ja noch machen.“ Die Auftritte mit den TTR Allstars haben uns auch sehr dabei geholfen, die Tragödie mit Huckey auf der Bühne zu verarbeiten. Das hat uns – auch wenn es emotional teilweise extrem hart war – dazu gezwungen, weiterzumachen. Wären wir damals nicht weiter aufgetreten, das Projekt Texta wäre wohl langsam entschlafen.

Im Zentrum des KAPU-Auftritts steht das „Gegenüber“-Album, das heuer seinen 20. Geburtstag gefeiert hat und zu den Klassikern der heimischen Rapszene zählt. Was zeichnet die LP in der Retrospektive aus?

„Gegenüber“ war im Vergleich mit seinem Vorgänger „Gediegen“ ein Quantensprung. Sowohl was die Texte, den Flow der Raps als auch die Beats betrifft. Damals war die erste Blütezeit deutschsprachiger Rapmusik. Acts wie Massive Töne, Blumentopf, Beginner, Samy Deluxe oder Freundeskreis haben alle paar Monate vollkommen neue Qualitätslevel gesetzt. Daran wollten wir uns auch messen, in dieser Liga mitspielen. Das ist uns ganz gut gelungen. „Gegenüber“ entstand während meines Zivildiensts. Untertags habe ich im Altersheim in Enns gearbeitet, am Abend standen wir im Studio.

„Gegenüber“ beinhaltet mit „Sprachbarrieren“ den größten Hit von Texta. Wie kam’s dazu?

Wir lungerten in Hamburg backstage mit unserem Kollegen Dendemann herum, als jemand Big Ls „Ebonics“ auflegte. Darauf übersetzt L Slangbegriffe in „richtiges“ Englisch. Irgendwer schlug dann lachend vor, wir sollten doch auch eine Nummer machen, auf der wir oberösterreichische Dialektausdrücke ins Hochdeutsche übersetzen. Daraus entstand schließlich „Sprachbarrieren“.

Was passiert bei den Konzerten mit Huckeys Textzeilen?

Manche Zeilen teilen wir auf, andere lassen wir ganz weg. Lediglich ein paar wenige Huckey-Parts werden vom Band kommen.

Wie geht’s für Texta weiter?

Der Plan ist, dass es im Frühling nächstes Jahr eine neue Texta-EP mit fünf oder sechs Nummern geben soll. Wir haben schon ein paar Tracks in Arbeit. Es gibt noch zwei, drei unveröffentlichte Huckey-Raps, die wir mit ins Bord nehmen. Ob dies letztlich zu mehr führt, wissen wir noch nicht. Wie gesagt, das Ganze ist ein längerer Prozess. Sollten wir merken, die Luft ist heraußen, dann legen wir Texta eben ad acta. Aber dann müssen wir uns wenigstens nicht vorwerfen, dass wir es nicht noch einmal zumindest versucht hätten.

Live in der KAPU

Am 20. Dezember feiern Texta in der KAPU in Linz ein echtes „Weihnachtsspektakel“. Inklusive einer Ausstellung zum 20-jährigen Erscheinen von „Gegenüber“ (ab 19 Uhr), eines DJ-Sets von Flip und Selektah Bert sowie eines Live-Auftritts (ab 22 Uhr). Punsch und Kekserl gibt’s auch. Der Eintritt: zehn Euro. Am 18. 12. spielen Texta auch im Chelsea in Wien.

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Autor
Lukas Luger
Redakteur Kultur
Lukas Luger
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