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"Das Festival ist wie ein Ufo, das irgendwo landet"

Von Julia Evers, 06. Juli 2019, 00:04 Uhr
Airan Berg
Airan Berg Bild: lebe

Beim "Festival der Regionen" in Perg-Strudengau ist noch bis morgen die "Soziale Wärme" zu spüren.

Geld darf kein Grund sein, das "Festival der Regionen" nicht zu besuchen. Dass bei den vielen Veranstaltungen in der Region Perg-Strudengau jeder nur so viel bezahlt, wie er geben kann, spiegelt das diesjährige Festivalmotto "Soziale Wärme" wider. Festivalleiter Airan Berg im Gespräch.

OÖNachrichten: "Soziale Wärme" ist das Thema des Festivals der Regionen – wo vermissen Sie die speziell?

Airan Berg: Aus dem Alltag heraus fehlt sie mir speziell in der Politik. Für uns war das eine Plattform, um zu sehen, was das überhaupt bedeuten kann, ein Ansatz, mit den Leuten ein neues Lebensmodell zu entwickeln, wie sie sich das vorstellen können. Was passiert, wenn die Politik soziale Kälte bewusst einsetzt, was passiert, wenn es soziale Wärme nicht gibt?

Was waren die Ergebnisse?

Wir sind noch im Prozess, zum Beispiel bei der Wärmegreißlerei, die Wünsche der Menschen sammelt, aus denen wir einen Katalog gestalten, den wir der Politik übergeben werden. Was ganz klar heraussticht, ist, dass wir es geschafft haben, dass Menschen unterschiedlicher Kulturen und Altersgruppen Dinge miteinander tun und nebeneinander sitzen, die sich sonst nicht treffen würden. Das war berührend, schön und wunderbar, wie Menschen miteinander gearbeitet haben. Und alle wollen weitermachen.

Was soll vom Festival übrigbleiben?

Das ist immer schwierig, wir sind nur einmal an diesem Ort. Was bleibt, sind neue Erfahrungen und Beziehungen der Menschen. Wir haben mit Jugendlichen gearbeitet, die nicht immer leicht zugänglich sind. Ich denke, dass diese Erfahrungen den Menschen verändern können und neue soziale Qualifikationen und Werkzeuge mitgeben können. Menschen vergessen diese Erfahrungen nicht. Unser "N.O.A.H. Galactica", unser Raumschiff, das in Perg gelandet ist, bleibt als kultureller Ort für die Stadt. Es gibt ein großes Interesse, das BürgerInnenorchester weiter zu betreiben, das wäre ein starker Gedanke. Unsere Aufführung vor der Gedenkstätte in Mauthausen, die für alle ein großes Risiko war, hat gezeigt, dass man mit dem Ort auch auf diese Art und Weise umgehen kann – ich hoffe, dass das auch vielleicht langfristig Möglichkeit eröffnet, anders mit der Gedenkstätte umzugehen.

Auch Barrierefreiheit wurde thematisiert – was waren die Erkenntnisse daraus?

In meiner Arbeit war Inklusion immer wichtig. Wir haben Gebärdensprache-Übersetzungen angeboten, eine kleine Konferenz, bei der theoretische, aber auch sehr praktische Dinge besprochen wurden. Barrierefrei bedeutet nicht nur, dass Rollstühle Zugang haben, es bedeutet, Grenzen für Menschen unterschiedlichster Bedürfnisse – medizinische, soziale, gesellschaftliche – abzubauen.

Sie haben bei Linz09 Ihre Spuren hinterlassen, dieses Mal haben Sie die Region Perg-Strudengau für sich erschlossen – wie erleben Sie den Wandel in Oberösterreich?

Das ist kaum vergleichbar, weil die Mittel nicht vergleichbar sind. Ich finde den ländlichen und den städtischen Raum so unterschiedlich, hier haben wir eine unglaubliche Offenheit und Großzügigkeit empfunden. Gleichzeitig ein bisschen Misstrauen – das Festival ist wie ein Ufo, das irgendwo landet. In dieser Region sind die Leute so beschäftigt, ganz viele machen freiwillige Arbeit, sind in der Blasmusik, in Chören, ständig ist was los. Und wir haben Menschen gebraucht, die mitmachen, sonst funktionieren die Dinge nicht.

Informationen und Veranstaltungen an den nächsten Tagen www.fdr.at

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Autorin
Julia Evers
Redakteurin Kulinarik, Leben und Gesundheit
Julia Evers
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