Corona: Keine Großveranstaltungen bis September, Museen-Start ab Mitte Mai
Regierung lockert Pandemie-Beschränkungen sanft – Freude und Ärger in Oberösterreich.
Nach der Öffnung kleinerer Geschäfte kündigte die Regierung gestern auch für den Kulturbereich eine schrittweise Lockerung der strengen Corona-Beschränkungen an. So dürfen ab Mitte Mai Museen und Bibliotheken (ohne Lesesäle) wieder öffnen, wenn sie die Corona-Regeln einhalten: beschränkter Zugang (pro Person muss 20 Quadratmeter Platz verfügbar sein), ein Meter Abstand zwischen den Besuchern.
Weiterhin verboten bleiben dagegen Großveranstaltungen: Musikfestivals oder Stadtfeste sind bis 31. August untersagt. "Große Veranstaltungen, wo viele Menschen eng zusammenstehen, sind nicht möglich", sagt der für Kultur zuständige Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). Festivals wie das Frequency, Clam oder Klassik am Dom in Linz wurden abgesagt.
- OÖN-TV Kompakt: Keine Stadtfeste und Festivals im Sommer
Für kleinere Sommerveranstaltungen werden bis Mitte Mai konkretere Bestimmungen ausgearbeitet. "Wir werden etwa für Orchester oder Chöre prüfen, was geht", sagte Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne). Ob und wie die Salzburger und die Bregenzer Festspiele stattfinden können, wird ebenfalls Mitte Mai entschieden. In Theatern und Orchestern darf ab 18. Mai geprobt werden: zuerst in Einzeltrainings, ab 1. Juni, unter Einhaltung der Schutzbestimmungen, in Gruppen. Laiengruppen müssen warten.
- Video: Martin Traxl (ORF) zu Kulturveranstaltungs-Einschränkungen
Als "ersten Hoffnungsschimmer für alle Kulturschaffenden" bezeichnete Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) die Lockerungen. Alle Kulturinstitute des Landes würden die Öffnung ab Mitte Mai prüfen. "Wir sind bereit", sagte Alfred Weidinger, Leiter der Landes-Kultur GmbH. Die Liste, wie viele Personen sich in welchem Ausstellungsraum gleichzeitig aufhalten dürfen, liege bereits auf seinem Schreibtisch. "Nun muss nur noch ein Datum fixiert werden." Auch bei Hemma Schmutz, Leiterin des Linzer Museen Lentos und Nordico, war die Freude groß. "Wir werden uns in den kommenden Tagen mit den anderen Linzer Häusern koordinieren", sagte sie.
Kinos: "Zum Warten verdammt"
Hermann Schneider, Intendant des Landestheaters, wird analysieren, für welche Herbst-Produktion nun wie geprobt werden kann. "Es ist ein erstes zartes Pflänzchen der Hoffnung, dass es weitergeht", sagt er. "Wir wollen ja für die Leute da sein und spielen."
Enttäuscht ist die Kinobranche nach Lunaceks Aussagen bei der gestrigen Pressekonferenz. "Dass die Kinos freiwillig erst im September starten wollen, stimmt sicher nicht. Die mit dem Büro von Lunacek diskutierten Möglichkeiten waren für uns wirtschaftlich sinnlos", sagt Wolfgang Steininger, Chef von City Kino und Moviemento Linz und Kino Freistadt. Man habe darüber diskutiert, pro 20 Quadratmeter einen Besucher in den Saal zu lassen – im größten Saal des Moviemento wären das 8,3 Besucher. "Selbst wenn wir gratis arbeiten, würde uns das finanziell nichts bringen." So ist man zum Warten verdammt.
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