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"Climate-Fiction" wird zum neuen Trend in Film und Literatur

21. November 2019, 11:27 Uhr
Überschwemmung in Venedig
Die Folgen des Klimawandels - wie zuletzt das verherrende Überschwemmung - sind immer häufiger auch Thema in Filmen und Büchern.  Bild: apa

Extremwetterereignissen wie Dürren und Überschwemmungen wie zuletzt in Venedig häufen sich. Darauf reagieren auch die Literatur und die Film- und Fernsehbranche: Hier ist "Climate-Fiction", kurz "Cli-Fi", der neueste Trend.

"Es breitet sich aus wie ein Lauffeuer", sagt der US-Autor und Cli-Fi-Fan Dan Bloom über das neue Genre. Dazu trage nicht zuletzt US-Präsident Donald Trump mit seinem Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen bei. "Es gibt viele Leute, die sagen, dass der Klimawandel nicht real ist", ärgert sich Bloom. "Diese Leute machen uns andere sehr wütend, und in der Folge gewinnt Cli-Fi mehr und mehr an Kraft."

Laut dem Literaturprofessor Andrew Milner von der Monash University im australischen Melboune muss Cli-Fi aber erst noch aus dem Schatten der traditionellen Science-Fiction heraustreten. Sowohl die Cli-Fi-Werke als auch ihre Autoren, Regisseure und Fans stützten sich "in erster Linie auf die Science-Fiction-Tradition". Das Unter-Genre Cli-Fi sei allerdings "in den vergangenen Jahren sehr schnell gewachsen", sagt Milner.

Für den Wissenschaftler J.R. Burgman ist der Cli-Fi-Trend eine logische Folge der Protestbewegungen wie Fridays for Future und Extinction Rebellion, die das Bewusstsein für die Erderwärmung deutlich geschärft hätten. Das neue Genre sei "eine Antwort auf Sorgen in der realen Welt", sagt der Ko-Autor einer Studie mit dem Titel "Science Fiction und Klimawandel: Ein soziologischer Denkansatz".

Und auch wenn die Literatur aus seiner Sicht auf den Klimawandel eher langsam reagiert habe, "scheint sie jetzt jedenfalls die verlorene Zeit aufzuholen", sagt Burgman. Und das zeigt sich nicht nur in englischsprachigen Ländern. Der NDR zeigte im September im Rahmen eines Themenschwerpunkts zum Klimawandel die sechsteilige niederländisch-belgische Koproduktion "Wenn die Deiche brechen". In der Katastrophen-Serie werden die Bürger unserer Nachbarländer durch einen Monstersturm über der Nordsee zu Klimaflüchtlingen. Im französischen Fernsehen wurde in den vergangenen Wochen die Cli-Fi-Serie "La Derniere Vague" (Die letzte Welle) gezeigt, vergangene Woche lief dort eine weitere mit dem Titel "L'effondrement" (Der Zusammenbruch) an. In der Literatur ist "Blackout Island" der isländischen Schriftstellerin Hagalin Björnsdottir ein Beispiel für erfolgreiche fiktive Stoffe über den Klimawandel.

Schon in den vergangenen Jahrzehnten gab es fiktive Geschichten über Folgen des Klimawandels. Auch in John Steinbecks bedeutendem Roman "Früchte des Zorns" aus dem Jahr 1939 ging es im Grunde um Klimaflüchtlinge. Nach vereinzelten Werken wie diesem seien solche Stoffe mittlerweile angesichts der immer deutlicheren Folgen des Klimawandels "kaum zu ignorieren", sagt der erfolgreiche Cli-Fi-Autor Jean-Marc Ligny. "Der Klimawandel braucht Geschichten, und für die Leser ist es wichtig, dass sie erzählt werden", sagt der französische Autor. Seiner Einschätzung nach macht Cli-Fi "den Leuten die Lage bewusster" und kann damit im Kampf gegen die Erderwärmung mehr bewegen als harte Fakten wie Zahlen und Statistiken.

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