Charlotte Links neuer Krimi ist klug konstruiert
Es ist eine langweilige Zugfahrt von London nach York, bis ein Fremder mit einer Pistole auf eine Frau zielt. Kommissarin Kate Linville rettet sie in letzter Sekunde, der Täter flieht.
Kurz darauf stürzt eine Frau mit dem Rad, weil jemand einen Draht über den Weg gespannt hat. Den folgenden Schuss hört sie schon nicht mehr. Es ist die gleiche Waffe wie beim Attentat im Zug.
Im dritten Band der Kate-Linville-Reihe der Frankfurter Bestseller-Autorin Charlotte Link baut sich die Spannung schleichend auf. Über weite Strecken ähnelt die Geschichte eher einem psychologischen Kammerspiel. Für Ermittlerin Kate Linville wird dieser Fall zur Nagelprobe. Selten schwebte sie selbst in so großer Gefahr.
Link erzählt verschachtelt, zu welch tragischen Verstrickungen eine einzige richtige oder falsche Entscheidung führen kann. Nicht alle Personen überzeugen gleichermaßen, manche wirken blutarm, doch die Geschichte ist klug konstruiert, nah am Menschen und mit außergewöhnlichen Wendungen und Fallstricken.
Charlotte Link: "Ohne Schuld", Blanvalet Verlag, 544 S., 24,70 Euro