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Buchtipp: Leichenfund im Böhmerwald

Von Christian Schacherreiter, 16. März 2019, 00:04 Uhr
Leichenfund im Böhmerwald
Thomas Baum schickt seine Ermittler diesmal ins mühlviertlerisch-tschechische Grenzgebiet. Bild: Volker Weihbold

Thomas Baums Kriminalisten klären in "Kalter Kristall" ihren dritten Fall.

Nicht einmal ein Jahr ist erst vergangen, seit Thomas Baum mit "Tödliche Fälschung" einen feinen Linz-Krimi veröffentlicht hat. Jetzt ist bereits der nächste, insgesamt dritte Band der Reihe erschienen, und nehmen wir es vorweg: Dem erfahrenen Dramatiker und Drehbuchautor ist auch mit "Kalter Kristall" wieder ein überzeugender Wurf gelungen. Der spannende Plot führt die Leserinnen und Leser diesmal ins Drogen- und Prostitutionsmilieu, in dem ein Menschenleben nicht viel zählt.

Ausgangspunkt der Handlung ist eine verkohlte Frauenleiche, aufgefunden im schönen Böhmerwald unweit der tschechischen Grenze. Dass ausgerechnet Chefinspektor Robert Worschädl und seine Frau Karoline, eine Psychotherapeutin, die erstaunten Finder sind, bringt von Anfang an Dynamik ins Geschehen. Die Ermordete ist die tschechische Prostituierte Eliska Czerny, die im Bordell von Harry Kovac gearbeitet hat.

"Bordellier" im Visier

Der "Bordellier" gibt sich zwar ahnungs- und schuldlos, aber Worschädl, bestens unterstützt von seiner smarten Kollegin Sabine Schinagl, ist skeptisch. Mit Methoden, die nicht einmal mehr in Rufweite zum Gesetz stehen, will er Kovac zum Reden bringen, zumal es um ein Menschenleben gehen könnte: Czernys fünfzehnjähriger Sohn ist verschwunden. Das ist aber nicht die einzige Spur, die Schinagl & Worschädl verfolgen, eine andere führt in ein Mühlviertler Wellnesshotel.

Sympathisch an Thomas Baums Ermittlerfiguren ist, dass wir sie auch als Privatpersonen kennenlernen. Sabine Schinagl hat es gerade nicht leicht. Ihr geschiedener Mann und seine neue "Tussi" führen einen Konkurrenzkampf um das Herz der pubertierenden Tochter Kerstin, und der sechsjährige Tobias widersetzt sich konsequent seinem Eintritt ins Schulleben. Trotz privater und dienstlicher Hindernisse lässt sich aber das clevere Linzer Ermittlerduo nicht aufhalten.

Auch Nebenfiguren setzt Thomas Baum nicht rein funktional ein, sie bekommen Charakter und Kontur. So zum Beispiel Jürgen Binder, der Hausmeister in Kovac’ Bordell, ein ehemaliger Bankangestellter mit krimineller Energie und geringer Lernfähigkeit.

Neben der sensiblen Figurenzeichnung und dem spannenden Plot sind an Thomas Baums "Kalter Kristall" noch zwei Qualitäten zu loben, die man im allzu weiten Feld der Krimi-Literatur nur selten findet: ein flotter, humorvoller Stil und ein solider Realismus, der präziser Recherche zu verdanken ist. Ob Rallyesport auf der Rohrbacher Bundesstraße, südtschechischer Asia-Markt oder Wellness-Hotel – Milieu und Szenerie stimmen.

 

Thomas Baum: "Kalter Kristall", Kriminalroman, Haymon Verlag, 350 Seiten, 12,95 Euro

Tipp: Thomas Baum präsentiert "Kalter Kristall" im Linzer StifterHaus, Dienstag, 19. März 2019, 19.30 Uhr

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