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Bruckners Zweite als Tanz in der Arena

Von Helmut Atteneder   10.August 2019

Seit mehr als zwei Jahrzehnten ehrt St. Florian seinen Genius Loci Anton Bruckner und schenkt dem Komponisten mit den Brucknertagen eine ganze Woche Aufmerksamkeit. Bei der Wahl der Darreichungsformen kennen die beiden künstlerischen Leiter, Klaus Laczika und Matthias Giesen, wenig Berührungsängste mit vordergründig artfremden Genres. 2017 präsentierte der renommierte Organist Giesen die von ihm selbst transkribierte fünfte Symphonie Bruckners als weltweite Erstaufführung auf der Bruckner-Orgel in St. Florian.

Heuer hat man sich Bruckners Zweite vorgenommen, jenes Werk, dessen ursprüngliche Fassung der Komponist zu Lebzeiten nie gehört hat. Die Innovation diesmal: Zu Bruckner wird professionell getanzt. Matthias Giesen: "Wir haben schon vor einigen Jahren darüber gesprochen, wie es wäre, wenn man Bruckner tanzt. Zunächst erschien uns das abwegig, aber wir wollten zur Eröffnung am 18. August im Marmorsaal des Stiftes St. Florian etwas Innovatives machen, und jetzt ist es so weit."

"Bruckner getanzt?!" heißt das Eröffnungskonzert, bei dem elf Studierende der Bruckner-Uni eine Choreografie von Institutsdirektorin Rose Breuss verwirklichen. Begleitet werden sie auf zwei Klavieren (Till Alexander Körber und Oleksandr Popow). Für Breuss ist der getanzte Bruckner eine große wie schöne Herausforderung: "Wir tanzen dabei nicht nach dem Sinn der Musik mit einem roten Faden. Vielmehr sind es Geschichten, menschliche Verhältnisse, die eine Art Gegenkonzept zur Musik darstellen."

Gut eine Stunde wird diese Weltneuheit dauern, das Publikum wird rund um die Bühne platziert und so spektakuläre Einblicke wie in einer Arena bekommen. Zwischen den Sätzen sind "Antworten auf Bruckner" des Linzer Komponisten Ralph Mothwurf zu hören.

Karten und Infos: www.brucknertage.at

Matthias Giesen Künstlerischer Leiter Brucknertage Der Organist präsentiert am 24. August, 19.30 Uhr, in der Stiftsbasilika St. Florian die CD seiner Orgeltranskription von Bruckners fünfter Symphonie

Interview mit Matthias Giesen

Künstlerischer Leiter Brucknertage

Der Organist präsentiert am 24. August, 19.30 Uhr, in der Stiftsbasilika St. Florian die CD seiner Orgeltranskription von Bruckners fünfter Symphonie.

Herr Giesen, wie kommt man auf die Idee, Bruckners „Phantastische“ auf Orgel zu transkribieren und einzuspielen?

Weil es meine Lebenssymphonie ist. Es war die erste, die ich von Bruckner kennen gelernt habe, und sie hat mich immer restlos fasziniert. Diese riesige Fuge, diese erratischen Gebirgsblöcke!

Wie lange haben Sie an dem Mammutprojekt gearbeitet?

Die Idee entstand vor 18 Jahren. Ich habe sie immer wieder einmal über größere Etappen eingespielt und dann auch wieder einmal die Freude daran verloren, weil es derart groß ist. 2017 habe ich dann die Arbeit bei den Brucknertagen präsentiert.

Und warum gerade die Fünfte?

Weil das noch niemand vor mir gewagt hat. Alle glaubten, das kann man nicht spielen, und haben einen großen Bogen herum gemacht. Mittlerweile weiß ich, warum: Das Werk ist sehr schwer und sehr lang. 84 Minuten Bruckner pur.

Eingespielt auf der Bruckner-Orgel in St. Florian...

Richtig. Das macht das ganze Projekt noch einmal zu etwas ganz Besonderem.

 

Brucknertage St. Florian

von 15. bis 25. August

Programmauswahl

  • 18.8. 19.30 Uhr, Marmorsaal: Eröffnungskonzert „Bruckner getanzt?!“
  • 19.8. 19.30 Uhr, Stiftsbasilika: Chorkonzert „Gute Nacht“ Chor Ad Libitum
  • 20.8. 19.30 Uhr, Stiftsbasilika: V. Internationale Orgelnacht
  • 21.8. 19.30 Uhr, Stift: Kammermusikabend Eggner-Trio & Matthias Schorn
  • 23.8. 19.30 Uhr, Stiftsbasilika: Symphoniekonzert mit dem Altomonte Orchester unter Rémy Ballot
  • 25.8. 10 Uhr, GH Wimhofer: Bruckner-Frühschoppen
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29. März 2024