Brodelnd Heißes aus heimischer Jazzküche
Jazz: Shake Stew bei den Festwochen in Gmunden
Das brodelt und zischt, flirrt und brummt, jubiliert und zwitschert, und zur Not swingt es auch deftig. Das kommt aus Afrika und Lateinamerika, hat den Blues, klingt manchmal funky und ist originär österreichisch. Die Band nennt sich "Shake Stew", formiert sich als Septett um den Kontrabassisten Lukas Kranzelbinder und gilt als "Rising Star" der heimischen Jazzszene. Bei den Salzkammergut Festwochen Gmunden gab die Band am Donnerstag ein frenetisch bejubeltes Konzert im Stadttheater.
Kranzelbinder schreibt alle Stücke, originelle Konstruktionen, die Komponiertes und Improvisiertes ausbalancieren und die Optionen, die die Besetzung bietet, nutzen. Bass und Schlagzeug sind doppelt und hervorragend besetzt – Oliver Potratz zupft und streicht das zweite tiefe Gerät, und Niki Dolp und Mathias Koch bearbeiten Felle und Becken aufs Beste. Das bietet eine sichere Basis, auf dem der erstklassige Bläsersatz – Saxophone Clemens Salensny und Johnny Schleiermacher, Trompete Mario Rom – entspannt tanzen kann.
Das ist große Kunst, perfekte Show, fetter Sound und beste Unterhaltung. Und dahinter viel harte Arbeit, um den Eindruck von Leichtigkeit und Souveränität glaubhaft erwecken zu können. Chapeau!
Tipp: Am 1. November erscheint mit "Gris-Gris" der neue Tonträger von Shake Stew.
Fazit: Großartiges Konzert einer famosen Band, die dem Talentstatus entwachsen und aus der europäischen Szene nicht wegzudenken ist.
Salzkammergut Festwochen: Shake Stew, Stadttheater Gmunden, 15. August