Boeing, Boeing, diesmal umgekehrt
Das Linzer Kellertheater startet mit flotter Komödie in die neue Saison.
Seit Jahrzehnten ist die liebevolle Pflege des Boulevard-Theaters der Erfolgsgarant für das Linzer Kellertheater. An diese vom großen Stammpublikum goutierte Tradition schließt auch die aktuelle Produktion "Boeing Boeing", diesmal mit dem Zusatz "restarted", an.
Bei dieser Adaption des Schenkelklopf-Klassikers von Marc Camoletti steht nicht ein liebestoller Mann, der drei Stewardessen terminlich routiniert "schupft" im Vordergrund. In der von Robert Kolar – und von John F. Kutil für Linz – adaptierten Fassung genießt eine Frau das abwechslungsreiche Liebesleben mit drei Piloten. Das endet letztlich in schweren Turbulenzen, und nur durch haarsträubende Manöver kann ein Absturz verhindert werden. John F. Kutil hat wieder routiniert Regie geführt, Harald Bodingbauer ein ebensolches Bühnenbild entworfen.
Wolfgang Ortner darf diesmal als US-Pilot William und Aeroflot-Flieger Alexej in einer Doppelrolle ran. Mit Routine und großer Gestik meistert er diese Aufgabe. Besonders als Russe ist er köstlich. Alexander Knaipp ist ein noch subtilerer, feiner Pierre (Air France), witzig-charmant sind Claudia Schächl als Bernadette und Gabriele Deutsch als Patrizia. Und Josef Forster – als Butler Bertram – ist einfach ein gediegener Komödiant.
Fazit: Ein sehr empfehlenswerter Abend für alle, die nach einem langen Arbeitstag nur noch gut unterhalten werden wollen.