Berlinale-Präsident Irons mit starkem Statement
BERLIN. Auftaktrede gegen Unterdrückung von Frauen.
Ungewöhnlicher Auftakt zur 70. Berlinale mit einer persönlichen Erklärung des Jury-Präsidenten: Jeremy Irons hat sich zum Auftakt der Internationalen Filmfestspiele in Berlin gegen die Unterdrückung von Frauen und für sexuelle Selbstbestimmung ausgesprochen.
Mit seiner Erklärung wolle er frühere Äußerungen klarstellen, sagte der 71-Jährige bei der Vorstellung der Jury am Donnerstag. Zuletzt hatte es Kritik an früheren Aussagen des britischen Schauspielers zum Umgang mit Frauen gegeben. Er unterstütze die Bewegung für die Rechte von Frauen und dafür, sie gegen missbräuchliche Belästigungen zuhause und am Arbeitsplatz zu schützen. Irons warnte aber davor, politische Maßstäbe bei der Bewertung der Filme anzulegen. "Was zählt, ist die Story und die Arbeit der Schauspieler."
Bis zum 1. März zeigt die Berlinale rund 340 Filme. Dabei konkurrieren 18 Produktionen um den Goldenen und die Silbernen Bären, heuer allerdings keiner aus Österreich. Eröffnet wurde das Festival am Abend mit der Buchverfilmung "My Salinger Year". Regisseur Philippe Falardeau erzählt darin vom Literaturbetrieb im New York der 1990er Jahre rund um den Kultautor J. D. Salinger ("Der Fänger im Roggen"). Erwartet werden heuer in Berlin etwa die Hollywoodstars Johnny Depp und Cate Blanchett, US-Politikerin Hillary Clinton und Oscar-Preisträgerin Helen Mirren.