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Anton Bruckner diesmal auf dem Boden der Tradition

Von Michael Wruss, 18. September 2019, 00:04 Uhr
Anton Bruckner diesmal auf dem Boden der Tradition
Münchner Philharmoniker Bild: Voggeneder

Die Münchner Philharmoniker und Valery Gergiev beeindruckten mit einer wunderbaren Fünften des Genius Loci im Brucknerhaus.

Bruckners V. Sinfonie nimmt in dessen Werk eine absolute Sonderstellung ein. Nicht nur, dass es die einzige Sinfonie mit einer langsamen Einleitung ist, sondern auch dass er sein kontrapunktisch auf die Spitze getriebenes Meisterwerk nie im Orchesterklang zu hören bekam, weshalb er nie genötigt wurde, es zu überarbeiten.

Somit ist das Bruckner pur, sofern man nicht auf frühere, von fremder Hand unautorisiert stark gekürzte und in der Instrumentation deutlich veränderte Fassungen zurückgreift. Am Montag war dieser Geniestreich, der sich aber nicht immer in seiner ganzen Pracht offenbaren will, von den Münchner Philharmonikern unter Valery Gergiev im Rahmen des Brucknerfests zu hören. Dabei beeindruckte das Orchester mit einem großen, weichen Klang, mit einer faszinierenden Pianokultur und einer manchmal vielleicht zu ausgewogenen Balance.

So hatten es die Hornisten trotz wunderbarem Ton nicht immer leicht, an neuralgischen Punkten ihre Themenzitate noch oben draufzusetzen, was auch an manchen Stellen dem Gesamtklang durchaus die von Bruckner beabsichtigte Schärfe genommen hat.

Valery Gergiev hat trotz seines analytischen Ansatzes klanglich eher die Tradition verteidigt, als neue Wege zu gehen. Er hat jenen Bruckner gesucht, den man aus der II., III. und IV. Sinfonie kennt, jenen der beredten Pausen und der großen Steigerungswellen.

Das ist eine Lesart, die zu akzeptieren ist, die zweifelsohne großen Effekt beschert, aber nicht immer konform mit dem – eben von Bruckner nie veränderten – Notentext geht. Valery Gergiev und seine Münchner Philharmoniker blieben auf dem Pfad des Gewohnten, der Tradition, der häufig gepflegten, konfliktbereinigten Auffassung, was legitim ist und zu einem überzeugenden Ganzen geführt hat. Ob damit Bruckners Intentionen erzielt wurden, sei dahingestellt.

Fazit: Bruckner nicht wirklich neu gedacht, was dennoch ein beeindruckendes, vom Publikum heftig beklatschtes Konzert bescherte.

Brucknerhaus: Konzert mit den Münchner Philharmonikern unter Valery Gergiev, 16. 9.

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Autor
Michael Wruss
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1  Kommentar
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adal1950 (38 Kommentare)
am 18.09.2019 20:24

Bruckner vom Feinsten mit einem herausragenden Dirigenten. Eine Wohltat nach so mancher Blechbläser-Interpretation im Brucknerhaus.

Die von den OÖN herbeigeschriebene und nachgeplapperte "neue Leseart " der Brucknerpartitur ist doch nur ein Vorwand für die überzogene Blechdominanz des Brucknerorchesters.

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