An der Grenze von Jazz, Folklore und Neuer Klassik
Die Jazzfreunde Bad Ischl feiern mit einer Reihe von feinen Konzerten ihr 40-jähriges Bestehen.
Am Donnerstagabend gastierte in der schmucken PKS Villa des Wasserforschers Viktor Schauberger der britische Geiger mit rumänischen Wurzeln, Alexander Balanescu.
Dieser erreichte mit seinem 1987 gegründeten Streichquartett weltweites Renommee als eine der besten Adressen für Neue Musik. Balanescu interessierte sich aber immer auch für andere Genres. Sein Trio East West Daydreams vereinigt mit dem argentinischen Saxophonisten Xavier Girotto und dem slowenischen Perkussionisten Zlatko Kaucic echte Kapazunder des Freejazz und der freien Improvisation.
Balkan und Levante
Vieles klingt da mit, Sounds vom Balkan, aus der Levante, manchmal die Strenge der Klassik, dann wieder die tänzelnde Leichtigkeit Lateinamerikas.
Nach zartem fast zögerlichem Beginn verdichtet sich die Musik immer mehr, erreicht eine unerhörte Intensität. Da muss Balanescus Bogen viele Haare lassen. Girottos Sopransaxophon klingt gut geerdet und dennoch stets elegant, Kaucic’ Perkussion verspielt und doch treibend.
Er bedient kein klassisches Schlagzeug, dafür zahlreiche Trommeln, Gongs, Becken, Rasseln, sogar eine Kindermarimba und ein Daumenpiano. Das Trio klingt stets schlüssig, schafft Abwechslung und sorgt für anspruchsvolle Unterhaltung.
Fazit: East West Daydreams schafft spielerisch leicht die Verbindung von Intellekt und Herzenswärme.
Alexanders Balanescus Trio East West Daydreams in Bad Ischl