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Als Werbung zur Kunst wurde

Von Hannah Winkelbauer, 17. Oktober 2019, 00:04 Uhr
Als Werbung zur Kunst wurde
Die Plakatmotive von Toulouse-Lautrec und seinen Kollegen sind als "Ikonen der Moderne" bekannt. Bild: Landesgalerie

Landesgalerie zeigt Plakate von Toulouse-Lautrec und den "Meistern vom Montmartre"

Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich in Paris eine "Affichomanie" – also ein "Plakatwahn". Künstler gestalteten Werbeplakate, die zu Sammlerobjekten wurden. Einer der berühmtesten Plakatkünstler war Henri Toulouse-Lautrec (1864–1901). Unter seinem Namen präsentiert die Landesgalerie eine Ausstellung mit 110 Werken von ihm und seinen Vorläufern und Zeitgenossen am Montmartre, dem berühmten Pariser Kunstviertel. Darunter Werke von Jules Chéret, Alfons Mucha oder Théophile-Alexandre Steinlen. Im Unterschied zur Toulouse-Lautrec-Ausstellung von 2009, als unter dem Titel "Der intime Blick" Motive gezeigt wurden, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren, liegt der Fokus diesmal auf den Plakaten, die als "Ikonen" der Moderne bekannt sind. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Brüsseler Musée d’Ixelles, das die Werke verleiht, und dem Institut für Kulturaustausch Tübingen. Aus der Sammlung des Landesmuseums werden Objekte und Fotografien gezeigt.

Tänzerinnen und Champagner

Die Motive reichen von Darstellungen aus Etablissements wie dem Moulin Rouge und den dort auftretenden, berühmten Cancan-Tänzerinnen bis zu Werbung für Produkte wie Champagner oder Fahrräder. Jeder Raum widmet sich einem thematischen Schwerpunkt. Besonders interessant ist der Raum mit der Überschrift "Verführerinnen & Vorkämpferinnen", in dem Frauenfiguren im Zentrum stehen, darunter Schauspielerinnen wie Sarah Bernhardt. Frauen waren nicht nur Trägerinnen der Werbebotschaften der Plakate, sondern auch eine der Hauptzielgruppen. In seltenen Fällen waren sie auch Produzentinnen der Plakate selbst: Für die erste feministische Zeitschrift von Paris, "La Fronde", zeichnete die Künstlerin Clémentine-Hélène Dufau ein Plakat, das ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist. Die anderen Räume stehen unter den Überschriften "Chanson & Cancan", "Theater & Oper", "Zirkus & Cabaret", "Reklame & Werbung" sowie "Novellen & Journale". Die Wände der Ausstellungsräume sind in Pastellfarben gestrichen, die mit den farbigen Plakaten harmonieren. So wie die Plakate damals "Farbe nach Paris gebracht haben", habe man sich nun auch bei der Ausstellungsgestaltung getraut, "in den Farbtopf zu greifen", sagte Landesgalerie-Direktorin Gabriele Spindler. Etwas Besonderes ist auch die Lithografie-Presse, die im letzten Ausstellungsraum steht. Anhand eines Videos wird hier veranschaulicht, wie diese Drucktechnik, derer sich Toulouse-Lautrec und seine Kollegen bedienten, funktioniert.

Das Kubin-Kabinett zeigt das Kontrastprogramm zu den Bildern aus der bunten Welt der unterhaltenden Künste. Kubin stellte zwar auch Szenen aus Varietés dar, bei ihm sind die Frauen jedoch furchteinflößende Wesen. Unter Titeln wie "Alte Straßendirne" zeigt er grotesk überzeichnete Frauenfiguren. Ein besonderes Blatt ist ebenfalls ausgestellt: ein Plakatentwurf Kubins für eine eigene Ausstellung. 

Ausstellung: bis 19.1., Di bis So 10–18 Uhr, Do: 10–21 Uhr. Museumstr. 14, 4010 Linz Zum Rahmenprogramm gehört die Konzertreihe "Salon de Paris". Ab 7.11., Infos: landesmuseum.at

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Autorin
Hannah Winkelbauer
Redakteurin Kultur
Hannah Winkelbauer
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1  Kommentar
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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 17.10.2019 09:34

Ich habe mir gestern die Vernissage angesehen. Eine sehr gute Ausstellung.

Zur Redakteurin, Zitat: "Besonders interessant ist der Raum mit der Überschrift "Verführerinnen & Vorkämpferinnen", in dem Frauenfiguren im Zentrum stehen..."

Das ist wohl der subjektiven, feministische Seite der Autorin geschuldet, ich finde ALLE Räume besonders interessant. Die Werbe-Motive beleuchten den Zeitgeist dieser Epoche z.B. ganz besonders originell, weil sie sich doch sehr von heutigen Werbe-Botschaften unterscheiden.

Und das armselige Leben vieler Bohème-Künstler wird auch thematisiert.

Interessant ist, dass in Linz ausgesprochen viele Ausstellungen in vielen Galerien und Museen von Frauen kuratiert werden. Da könnten "Maskulisten" (Quasi Männer-Feministen) schon nach einem Quotenmann verlangen. Ich tue das nicht, egal ob Männer oder Frauen kuratieren, das Ergebnis sollte stimmen. Und das tut es hier.

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