Alles Gute zum Geburtstag, altes Haus!
Dieses Wochenende wird der 150. Geburtstag der Wiener Staatsoper gefeiert.
In Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth wurde die Wiener Staatsoper am 25. Mai 1869 eröffnet: Mozarts "Don Giovanni" – allerdings auf Deutsch gesungen und "Don Juan" betitelt – wurde als Eröffnungsstück gewählt. Der Bau der Architekten August von Sicardsburg und Eduard van der Nüll löste das beengte, nur wenige Schritte entfernte Kärntnertortheater ab. Der alte Direktor war zunächst gleichzeitig der neue: Franz von Dingelstedt.
Künstlerische Höhenflüge erlebte die Staatsoper unter der Direktion (1897 bis 1907) von Gustav Mahler. Der visionäre Komponist und Dirigent forderte Reformen und eine neue Art des Theatermachens. Ab 1919 leitete mit Richard Strauss als Ko-Direktor von Franz Schalk ein weiterer wichtiger Komponist das Haus am Ring. Damals wurde seine "Frau ohne Schatten" uraufgeführt, die nun, 100 Jahre nach ihrer Uraufführung, unter der Leitung von Christian Thielemann Premiere feiert. Auch andere Komponisten seiner Zeit – etwa Korngold, Schreker oder Schönberg – ließ er im Haus am Ring zu Gehör kommen.
Wiener Staatsoper feiert 150-jähriges Jubiläum:
Unmittelbar nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden zahllose Künstler und Mitarbeiter jüdischer Herkunft vertrieben oder ermordet. Neben der menschlichen Tragödie war nach kürzester Zeit die künstlerische Qualität zunichtegemacht. Am 12. März 1945 wurde das Haus am Ring bei Kriegshandlungen zerstört und in Folge bis 1955 wieder aufgebaut.
Die Wiedereröffnung am 5. November 1955 mit "Fidelio" unter Karl Böhm "war auch die Wahrnehmung eines freien, souveränen, wiedererstandenen Österreich", fasste später Langzeitdirektor Ioan Holender, anlässlich der 50-Jahr-Feier der Wiedereröffnung 2005, die Bedeutung der Wiedereröffnung zusammen.
In der Nachkriegszeit prägte Herbert von Karajan die Oper: Er wollte internationale Spitzenqualität, lud Gastdirigenten sowie große Opernstars nach Wien ein. In den folgenden Jahren – unter den Intendanzen von Heinrich Reif-Gintl oder Egon Seefehlner – konsolidierte sich das Haus mit einem breiten Repertoirebetrieb, der auch heute mit rund 50 Opern und 15 Ballettwerken in jeder Spielzeit weltweit ein Alleinstellungsmerkmal ist.
Zum Aufbau eines hervorragenden Ensembles am Haus trug auch die lange Ära Ioan Holender von 1992 bis 2010 bei, der das Repertoire systematisch erweiterte, mehrere Uraufführungen programmierte und zahlreiche Aus- und Zubauten veranlasste. Seit 2010 führte Dominique Meyer als Direktor die Wiener Staatsoper.
Ob aus Italien, Idaho, Oklahoma, NYC, Japan, China, Australien, Chile .... es gibt keinen Wien Besucher, der nicht in die Staatsoper möchte.
Legendär wurde Direktor Hofrat Egon Seefellner mit seinem Spruch: "Ja, wenn ich nur nach der Auslastung gehen würde, müsste ich jeden Abend die Tosca spielen, da habe ich das Haus immer voll". 2. Legenden Spruch an Ion Holender: "Mein lieber Ion, wenn du einmal Staatsoperndirektor bist, gib immer mehr Geld aus als du hast, der Staat schießt immer nach!"
"E luccevan le stelle ..... und es blitzten die Sterne ..." Jan Kiepura sang das noch in Deutsch (mit polnischem Akzent).