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Wie der Linzer Maximilian Ortner eine Hauptrolle im Ronacher ergatterte

Von Peter Grubmüller   23.Mai 2018

Andere warten auf so eine Rolle ein Leben lang und bekommen sie dann doch nicht. Bei Maximilian Ortner klappte es gleich beim ersten Versuch. Der 27-jährige Linzer wird ab 27. September in der Musical-Fassung (2012 in London uraufgeführt) des Kino-Blockbusters „Bodyguard“ von 1992 auf der Bühne des Wiener Ronacher stehen. Die dramatische Liebesgeschichte der zickigen Pop-Diva Rachel Marron – im Film schmachtete Whitney Houston in dieser Rolle an der Brust ihres Beschützers Kevin Costner – nimmt erst durch Ortners Figur Fahrt auf. Er spielt jenen Stalker, vor dem Marron von einem früheren Geheimagenten beschützt werden soll. Und was geschieht? Star und Bodyguard verknallen sich ineinander.

Linzer Kellertheater-Dynastie

Ortner ist ein Typ. Sogar einer zum Fürchten, weil bei jeder Armbewegung die Brustmuskeln unter dem T-Shirt tanzen. Die Fitness hat er sich beim Box- und Kickbox-Training geholt, das schauspielerische Rüstzeug an der Linzer Bruckner-Uni. Dabei hatte der Spross der Linzer Kellertheater-Dynastie (Opa Helmut gründete das Haus 1955, Vater Wolfgang führt es bis heute) zunächst nichts von der Bühne wissen wollen. Als Kind quasi täglich mit Schauspiel konfrontiert, revoltierte er, bummelte durch die Schule, die er mit der HAK in Bad Ischl abschloss, und probierte sich als Immobilienmakler in Wien. Zurück in Linz, beteiligte er sich an den Bars „Tiki“ und „Frau Dietrich“ sowie an der Pizzeria „480 Grad“ (jeweils Linzer Altstadt).

„Irgendwas hat mich dann doch zur Bühne gerufen“, sagt Ortner im Gespräch mit den OÖN. Es geschah während der Heilung einer gravierenden Verletzung: Von einem Unbekannten war ihm in der Altstadt mit einem Bierglas so heftig ins Gesicht geschlagen worden, dass sein Auge lange brauchte, um sich zu erholen. Ortner: „Ich hatte Zeit zum Nachdenken und hab’ von Nora Dirisamer durch Zufall beim ,Freispiel‘ in den Linzer Kammerspielen eine Rolle bekommen.“ Dort sah ihn Regisseur John F. Kutil und verpflichtete ihn für das Stück „Noch ist Polen nicht verloren“ in Helfenberg. In diese Zeit fiel auch die Aufnahmeprüfung der Bruckner-Uni, die Ortner auf Anhieb fürs Studium zuließ.

Für „Bodyguard“ bewarb er sich, weil er in einem E-Mail, in dessen Verteiler er zufällig gerutscht war, davon erfahren hatte. Ihm schwebte die Rolle eines Security-Beamten vor, also bessere Statisterie. Stattdessen baten ihn die Produzenten, doch einen Part dieses Stalkers vorzutragen, um die Facetten von Ortners Spiel kennenzulernen. Es mussten nur noch die Rechte-Eigentümer in Hollywood der geplanten Wiener Besetzung zustimmen, bis feststand: Ortner hat es auf diese bedeutende Bühne geschafft – als 27-jähriger Musical-Novize.

Ob er vorhat, das Linzer Kellertheater in dritter Generation zu übernehmen? Ortner: „Vielleicht, aber ich spüre, es geht jetzt erst richtig los. Für Boulevard-Theater fühle ich mich noch nicht bereit.“

„Bodyguard“ in Zahlen

 

422 Millionen Dollar spielte der Film ein, der 1992 in die Kinos kam. Er war hinter dem Animationsfilm „Aladdin“ (505 Millionen) das zweiterfolgreichste Kinoereignis des Jahres – vor „Basic Instinct“ (353 Millionen).

25 Millionen Dollar betrugen die Produktionskosten des Films. Zusammen mit Drehbuch-Autor Lawrence Kasdan und Jim Wilson produzierte Kevin Costner selbst.

1976 sollte der Film bereits mit Diana Ross und Steve McQueen gedreht werden, wurde aber wegen der Krebserkrankung McQueens nicht verwirklicht. Ein zweiter Versuch mit Ross und Ryan O’Neal scheiterte ebenfalls.

44 Millionen Mal wurde der Soundtrack des Film verkauft, allein die Single „I will always love you“ verkaufte sich

20 Millionen Mal und ist damit der bisher erfolgreichste Hit einer Künstlerin weltweit. Dolly Parton hatte das Lied 1974 geschrieben und aufgenommen. Regisseur Martin Scorsese verwendete es im gleichen Jahr in seinem Film „Alice lebt hier nicht mehr“.

Info: Die Rolle der Rachel Marron wird in Wien Patricia Meeden spielen, Jo Weil ist als Bodyguard zu sehen. Karten: www.musicalvienna.at

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28. März 2024