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Wie Sie eine digitale Weihnachtskarte kinderleicht selbst machen 

Von Claudia Riedler   20.Dezember 2017

Wer noch nach einem besonderen Geschenk sucht, für den haben Manuel, Dominik und Jan-Geritt eine originelle Idee. Gemeinsam mit Sissi Kaiser von der Kunstuniversität Linz haben die drei Burschen ein weihnachtliches Video gedreht. „Dazu braucht man nur ein Smartphone, ein Stativ, das man aus einem Pappbecher selbst bauen kann, eine Idee, ein paar Requisiten und ein Schnittprogramm, das es gratis im Internet gibt“, sagt die Filmemacherin und Kunsttherapeutin. 

Ganz wichtig sei die Vorbereitung. „Man sollte sich genau überlegen, für wen der Film gemacht wird, und womit man dieser Person eine Freude machen kann: mit einem Lied, einer Tanzperformance, einem Gedicht“, sagt Kaiser. Dann brauche man noch Schauspieler, gutes Licht, einen passenden Drehort und ein Mini-Drehbuch. Auch die Technik will vorbereitet sein. Dann geht’s aber schon los mit dem Dreh. „Spannenden Bildwechsel erzeugt man, wenn man öfter die so genannten Einstellungsgrößen, also wie groß eine Person im Bild dargestellt wird, mischt“, erklärt die Expertin, die an der Kunstuni Linz immer wieder Workshops für Kinder und Jugendliche abhält (KinderJugendKreativUni). 

Sind alle Bilder im Kasten, kann mit dem Schnitt begonnen werden. „Für das Schneiden am Smartphone gibt es jede Menge Apps“, sagt Sissi Kaiser. Außerdem könne man den Film mit Musik hinterlegen und Texte einfügen. „Beim Verschicken der digitalen Weihnachtskarte, sollte man großen Datenmengen beachten. Entweder man verschickt über wetransfer.com oder speichert den Film auf einem USB-Stick. Dann hat man auch was zum Einpacken“, rät die Filmemacherin.

Sissi Kaiser erklärt genau, wie eine digitale Weihnachtskarte entsteht:

Was man dazu braucht

  • ein Smartphone,
  • ein Stativ, das man auch selber bauen kann, zum Beispiel aus einem großen Pappbecher (Boden abschneiden, Kerben in Handy-Dicke einschneiden, Handy reinstecken)
  • eine Idee und passende Requisiten
  • Schnittwerkzeug (wir verwenden Open Shot, ein Opensource Programm)
  • einen Menschen, dem man die digitale Weihnachtskarte schenken möchte

So wird‘s gemacht

  • Idee: Überlegen Sie, für wen der Film sein wird. Womit kann man dieser Person eine Freude machen: Ein Gedicht, ein Lied, eine Tanzperformance, ein Sketch, ein Musikvideo, ein Kasperltheater-Stück, Aufnahmen von Wald und Wiese …
  • Schauspieler: Wer steht vor der Kamera? Das kann man alleine machen oder mit Geschwistern, Freundinnen … oder Gegenständen?
  • Ausstattung und Licht: Gegenstände wie Tücher etc. können die Idee unterstützen und eine künstliche Welt erzeugen. Gezeichnete Plakate ins Bild gehalten unterstützen was man sagt oder zeigt. Mit zusätzlichen Lichtquellen schafft man auch, dass keine Schatten auf die Gesichter der Schauspieler fallen.
  • Drehort: Suchen Sie einen Ort, der gut zu der Idee passt. Falls der Ton beim Film wichtig ist, wählen Sie eine möglichst ungestörte, ruhige Location.
  • Mini-Shotlist und Mini-Drehbuch: Was will man in welcher Reihenfolge zeigen? Nimmt man alles auf einmal auf oder macht man kurze Einstellungen, bei denen dann die Aufnahmen im Schnitt wechseln? Schreiben Sie eine Liste, was wann gedreht wird, wo was aufgenommen wird und wer daran beteiligt ist. Wer macht was? Überlegen Sie, wer wann was macht.
  • Vorbereitung der Technik: Ist alles aufgeladen? Ladekabel dabei? Eventuell eine zweite Speicherkarte breit? Machen Sie sich mit dem Handy, mit dem man aufnimmt, vertraut. Wo ist die „Aufnahme-Taste“, wo die „Stop-Taste“, Weißabgleich … 
  • Wenn man Licht verwendet und mehrere Personen dabei sind - Achtung Sturzgefahr - eventuell Kabel am Boden fixieren (mit Tapeziererkreppband - das lässt sich wieder gut ablösen)
  • Befestigen Sie das Smartphone im Querformat am Stativ oder lehnen es wackelfrei und sturzsicher an. Man wählt den Ausschnitt so, dass er gut gefällt.
  • Wenn gesprochen wird, so nah wie möglich an die sprechende Person herangehen oder ein Mikrofon benutzen. Darauf achten, dass die Umgebung möglichst leise ist und kein Wind. Probieren Sie das Smartphone vor dem Dreh aus. Wie weit kann man vom Handy weg gehen und man versteht noch gut was gesprochen wird?
     

Richtig gute Bilder: der Dreh

  • Zuerst überlegen, WAS man filmen will.
  • Spannenden Bildwechsel erzeugt man, wenn man öfter die so genannten “Einstellungsgrößen”, also wie groß eine Person im Bild dargestellt wird, mischt. Man nimmt also alles einmal etwas weiter und etwas näher auf. Dann kann man später am Schnittplatz die Einstellungsgrößen gut kombinieren. 
  • Auf den Record- / Aufnahme-Button nur drücken, wenn alles eingestellt ist 
  • Bei einer gestellten Szene: Zwei Sekunden laufen lassen, bevor man das Zeichen zum Beginnen gibt, dann 2 Sekunden warten bis man auf STOPP drückt. 
  • Bei einer Doku / beim Mitfilmen, was passiert: Den Bildausschnitt mindestens 10 Sekunden aufnehmen. Dann STOPP drücken. Danach den nächsten Bildausschnitt wählen - Aufnehmen - STOPP - usw. (Wenn man keinen OneShot, also eine Aufnahme in einem machen möchte, oder jemand ins Bild reinzaubern möchte, drückt man dazwischen nicht auf “Pause”, das ist schlecht zum Schneiden!) 
  • Man kann eine Aufnahme ruhig mehrmals aufnehmen. Man sieht die feinen Unterschiede später am Schnittplatz und hat dann mehr Auswahl.

Die Nachbearbeitung – auch Postproduktion

Entweder schneidet man gleich am Smartphone. Dazu gibt es jede Menge Apps, die abhängig sind von dem Gerät, oder man schneidet den Film am Computer/Laptop. Dazu spielt man das Material ein. Wenn man an mehreren Tagen filmt: Daten sichern! 

Man wählt die besten Aufnahmen aus und fügt sie im Schnittprogramm aneinander. Wir haben hier das Opensource Programm Open Shot verwendet, das man plattformunabhängig und kostenfrei downloaden kannst  http://www.openshot.org/download/

Musik: Kann man super hinterlegen 

Abspann: Man kann wie bei einem Kinofilm Texte einfügen.

Achtung: Wenn man das Video öffentlich zugängig machen möchte, etwa auf youtube lädt usw. sollte man sicherstellen, dass alle Menschen, die darauf gezeigt werden, damit einverstanden sind und dass Musik und Bilder, die man verwende0t, lizenzfrei sind!

So wird‘s zum Geschenk

Oft ist die Datenmenge groß, deshalb mein Tipp: Über wetransfer.com kann man  große Dateien kostenlos verschicken. Film auf Datenträger, zum Beispiel auf einem USB-Stick abspeichern. Der Film ist dann auf Laptops, Computern und den meisten Fernsehgeräten abspielbar und man hat auch etwas zum Einpacken.

Manuel, Jan-Gerrit und Dominik haben gemeinsam mit Filmemacherin Sissi Kaiser bereits eine Digitale Weihnachtskarte produziert. Hier können Sie sich das Werk anschauen:

Wer an einem Workshop übers Filmemachen interessiert ist, schaut auf www.ufg.at/kinderkreativuni

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24. April 2024