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Ver-rückte Kunst in der Schärdinger Galerie am Stein

11.Juni 2012

Pfeffer, 1972 in Vöcklabruck geboren, studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Gunter Damisch, doch schon bald verließ er die Pfade eines klassischen Kunstverständnisses. Pfeffer beschäftigt sich in seinem Werk ebenso gerne mit Dingen des Alltags wie mit der Welt der Kunst, mit Oberflächen oder mit den Sehgewohnheiten der Betrachter.

Seine Arbeiten haben etwas Konzeptuelles, Prozesshaftes, ohne dabei je ihren ironischen Unterton zu verlieren. Sie sind klug, fordern den Betrachter intellektuell heraus, sind aber immer auch ansehnlich. Es finden Bedeutungsverschiebungen, -verrückungen statt, und es scheint, als würde es dem Künstler ein besonderes Vergnügen bereiten, den Betrachter zu irritieren.

Besonders reizvoll sind zweifelsohne die neuesten Arbeiten von 2012, „Kultivierte Zierpflanzen“ (Fotografien als c-print), in denen Pfeffer aus den Blättern eines schlichten Gummibaumes in mühsamer Kleinarbeit Eichenblätter oder Ahornblätter geschnitten hat. Der kultivierte Ficus auf der Suche nach seinen Wurzeln?

Der Titel des Werkes „Oberfläche eines Sockels“ ist durchaus wörtlich zu verstehen: Die Fotografie zeigt die abgeschabte Lackschicht eines Sockels. Der Sockel – eigentlich ein Behelfsinstrument, um Kunstwerke zu erhöhen – wird selbst, wenn auch nur oberflächlich, zum Kunstobjekt.

Gerne spielt Roman Pfeffer mit kunsthistorischen Referenzen, wie in „Black Square escaping (Malewitsch)“. Kasimir Malewitsch, die Ur-Ikone der Abstraktion, wird hier zitiert, indem „sein“ schwarzes Quadrat in die benachbarte Form eines Kreises flüchtet. Zurück bleibt: ein weißes Quadrat natürlich. Eine kleine, gut ausgewählte Präsentation, die viel Freude und Lust auf mehr macht. (est)

Roman Pfeffer: „Umordnung“ in der Galerie am Stein, Lamprechtstr. 16, Schärding; Mi-Fr 16-19 Uhr, Sa 10-12 Uhr.

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20. April 2024