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Schmusen mit Wildfremden - Angelika Niedetzky im OÖN-Interview

Von Von Julia Evers   30.September 2010

OÖN: Wie oft kommen Sie nach Oberösterreich?

Niedetzky: Manchmal mehr, manchmal weniger. Die Eckpfeiler Weihnachten, Muttertag, Geburtstag der Eltern sind natürlich nicht zu vergessen.

OÖN: Lustige Frauen sind selten...

Niedetzky: Mit 15 habe ich bereits gesagt, ich werde Kabarettistin. Ich habe das dann aber wieder verworfen, weil sich meine Eltern das gar nicht vorstellen konnten. Stattdessen habe ich dahinstudiert und mich dann erst nach drei Jahren ohne Wissen meiner Eltern bei der Schauspielschule angemeldet.

OÖN: Warum gibt es so wenige lustige Frauen?

Niedetzky: Zum einen glaube ich, dass uns die Gesellschaft Ideale vorgibt, in denen Frauen hauptsächlich hübsch sein müssen, Männer dürfen auch schiach sein. Ich denke, dass Frauen oft der Mut zur Hässlichkeit fehlt.

OÖN: Sie waren drei Jahre im Ensemble des Kabarett Simpl. Warum haben Sie aufgehört?

Niedetzky: Du spielst dort 200 Mal in der Saison, also faktisch jeden Abend. Du hast für nichts anderes Zeit, weder für Theater noch, um zu drehen. Es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, man verdient gut, aber man ist ein bisserl wie ein Beamter. Das war mir zu fad.

OÖN: Ihre Biografie weist Sie als Oberösterreicherin aus – Sie haben aber auch vier Jahre in Griechenland verbracht...

Niedetzky: Mein Vater hat an der deutschen Schule in Thessaloniki unterrichtet. Als ich mit sieben Jahren zurückgekommen bin, habe ich nur noch piefkenesisch gesprochen, weil ich dort mit lauter Deutschen in der Schule war. Dann bin ich nach Steyregg gekommen und war der totale Außenseiter – also habe ich schleunigst Dialekt gelernt.

OÖN: Sie haben sich beklagt, dass Sie auf die Rolle der lauten Proletin abonniert sind. In „Die Entführung“ spielen Sie die promiskuitive Krankenschwester Vroni...

Niedetzky: Da bin ich vielleicht eine Proletin, aber keine laute. Außer diesen ganzen Sexszenen, die ich zu spielen habe, die sind vielleicht laut.

OÖN: Wie geht es Ihnen damit?

Niedetzky: Angenehm, wenn das Gegenüber nicht grauslich ist. Das kreist immer wieder im Kopf, wenn es heißt „Du wirst eine Sexszene haben“. Ist der grauslich? Mag ich den? Es ist halt komisch, mit einem Wildfremden zu schmusen. Aber man macht es dann halt.

OÖN: Was hat das TV für Ihre Karriere getan?

Niedetzky: „Echt fett“ war ein Grundstein, meine erste große Fernseh-Geschichte. Und ich habe in „Echt fett“ mehr über Schauspiel gelernt als in drei Jahren Schauspielschule. Dann haben sich andere Comedy-Formate ergeben, irgendwann hat man dann aber den Stempel „Die g‘scherte Lustige“ am Hirn. Das taugt mir nicht. Ich will als Schauspielerin wahrgenommen werden.

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25. April 2024