Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Schluss mit dem Montagsblues!

Von Valerie Hader   19.Oktober 2015

Montage gehören zu den unbeliebtesten Tagen der Woche: Der Wecker klingelt viel zu früh, draußen ist es nicht einmal richtig hell, und die Aussicht auf überfüllte Pendlerzüge, verstopfte Autobahnen und einen dichtgedrängten Terminplan erscheint auch nicht gerade verlockend. Vielen Menschen fällt der Wochenstart schwer. "Montagsblues" nennen Wissenschafter dieses Phänomen, das einer deutschen Studie zufolge 80 Prozent aller Berufstätigen von Zeit zu Zeit überkommt.

Die Gründe dafür gibt’s im Stichwort rechts, was man dagegen tun kann, weiß Lars Amend. Der frühere Musikjournalist und jetzige Autor schreibt seit Jahren den Newsletter "Magic Monday" (magischer Montag), in dem er seinen Fans positive Gedanken und motivierende Geschichten mit auf den Weg gibt. Nun hat er daraus ein Buch gemacht. Die OÖN haben mit dem 36-Jährigen gesprochen – und ihn natürlich auch gefragt, wie aus einem miesen Montag ein "Magic Monday" wird:

OÖN: Wie kommt man darauf, Menschen gegen den Montagsfrust helfen zu wollen?

Lars Amend: Ausschlaggebend war bei mir eine tiefe Sinnkrise. Obwohl ich alles hatte – einen tollen Job, viele Freunde, eine große Wohnung, genug Geld – fühlte ich mich innerlich leer.

Was haben Sie da gemacht?

Ich bin auf Reisen gegangen und hab’ unter anderem ein halbes Jahr in den Armenvierteln von Rio gelebt. Da hab’ ich viel fürs Leben gelernt – dass nur das Jetzt zählt, zum Beispiel. Für die Menschen ist ausschließlich das Heute wichtig, die Gegenwart. Auf die Idee für den Montags-Newsletter brachte mich letztendlich mein Idol, der Schriftsteller Paulo Coelho, der mir persönlich riet, meine Erfahrungen zu teilen und damit Glück in die Welt zu schicken.

Woher kommen Ihre Inspirationen, Ihre Ideen?

Aus den vielen kleinen, schönen Begebenheiten, die mir tagtäglich passieren, aus den Begegnungen mit tollen Menschen. Das meiste sind kleine Geschichten, die ich selbst erlebt hab’, oder auch nur kurze Gedanken, die den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern sollen.

Wie gelingt es mir nun, den Montagsblues zu vertreiben?

Auch wenn es nach Kalenderspruch klingt: Das Wichtigste ist, dass man sich immer wieder vor Augen führt, dass das mein Leben ist – und ich nur dieses eine habe. Ich kann mich täglich entscheiden, wie ich es verbringen will. Entweder, indem ich mich über alles Mögliche aufrege und mir dauernd Sorgen mache, oder indem ich Dinge annehme, wie sie sind.

Gar nicht so leicht, wenn man nicht gut drauf ist...

Das muss man natürlich trainieren – und zwar sein Leben lang. Aber es hilft, wenn man sich von der Vorstellung verabschiedet, dass immer alles klappt. Und ganz oft stellt man im Nachhinein fest, dass Dinge, über die man sich zuerst maßlos geärgert hat, am Ende doch einen Sinn gehabt haben.

Und wie starte ich jetzt also am besten in den Montagmorgen?

Gehen Sie in der Früh mit einem Lächeln aus dem Haus, machen Sie den Menschen in Ihrer Umgebung kleine Komplimente, aber erwarten Sie keine Antworten. Bedanken Sie sich etwa beim Busfahrer, dass er sie gut in die Arbeit gebracht hat, erwidern Sie den freundlichen Gruß beim Bäcker, sagen Sie der alten Damen, wie schön ihr Hut ist – und schauen Sie, was passiert. Im Grunde ist es einfach: Ändere deine Gedanken – und du änderst deine Welt.

Buchtipp: Lars Amend: "Magic Monday, 52 Gründe, morgens aufzustehen", Fischer Verlag, 12,40 Euro

 

Gründe und Gedanken

Die meisten Menschen reagieren auf den Montagsfrust mit schlechter Laune. Bei vielen beginnt sich das Sorgen-Karussell schon am Abend davor zu drehen: Studien zufolge steigt bei Paaren bereits am Sonntagnachmittag die Streithäufigkeit signifikant.
Die Unlust auf den Wochenstart kann verschiedene Ursachen haben: Unerklärliche Sorgen bezüglich der Arbeit, Angst vor den Kollegen oder dem Chef. Ein weiterer Grund für die typische Montags-Müdigkeit: Wer am Wochenende ordentlich auf den Putz haut, bringt seinen Schlaf-Wach-Rhythmus aus dem Takt. Die Folge: Wir finden Sonntagnacht keine Ruhe – und der Erholungseffekt ist dahin.

copyright  2024
28. März 2024