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Pro & Contra: Haider tanzt mit einem Mann – ein Fortschritt?

13. Jänner 2011, 00:04 Uhr

Die sechste Staffel „Dancing Stars“ steht ab Anfang März ins Haus. Der ehemalige Moderator und spätere Juror Alfons Haider wird diesmal das Tanzbein schwingen – mit einem Mann. Ein mutiger Schritt oder ein Marketinggag?

PRO

"Machen wir es den Frauen nach"

von Bernhard Lichtenberger (b.lichtenberger@nachrichten.at)

Wir kennen dieses Bild vom gemütlichen Ausklang des Betriebsausflugs ebenso wie aus dem Ballsaal: Frauen, die sich an Händen und Rücken berühren und zusammen das Tanzbein schwingen. Kam Ihnen dabei jemals der Gedanke „Jö schau, zwei Lesben!“?

Wenn Alfons Haider auf dem Parkett einen Mann führt oder sich von diesem führen lässt, sind die doppelt maskulinen Cha-cha- oder Walzerschritte nicht als getanztes homosexuelles Manifest zu deuten. Es ist vielmehr ein schwungvoller Anstoß, den männlichen Geist von seiner anstößigen Prägung zu befreien und endlich zur weiblichen Normalität aufzuschließen.

Frauen küssen sich zur Begrüßung schamfrei. Männer fürchten das gleichgeschlechtliche Wangenbussi in der Öffentlichkeit, weil sich die Leute dazu etwas denken könnten. Trauen wir uns doch, als Mann mit einem Mann zu tanzen, und freuen wir uns, dass der Absatz eines Herrenschuhs auf der Zehe weniger schmerzt als der Stöckelschuh einer Dame.

KONTRA

"Haiders Partnerwahl und die Einschaltquote"

von Julia Evers (j.evers@nachrichten.at)

Alfons Haider ist schwul, und das ist vielleicht gut so. Vor allem aber irrelevant. Denn schon lange soll und darf die sexuelle Orientierung eines Menschen keine Rolle spielen.

Jetzt tritt Alfons Haider beim sportlichen Beliebtheitswettbewerb „Dancing Stars“ mit einem Mann an. Mutig, warum nicht, könnte man sagen und das als tollen Schritt des ORF und Zeichen für Homosexuelle missverstehen. Doch die Reaktionen lassen anderes vermuten: „Das Aufreger-Interview“, wirbt eine Zeitschrift, Haiders Kollege Dominic Heinzl nutzte die Ankündigung gleich, um gar nicht so unterschwellig Homophobie und Ironie über Haider auszuleeren.

Und zack, ist etwas Thema, das es nicht sein sollte: Nicht Haider, der Entertainer, Haider, der Tänzer, sondern Haider, der Schwule steht im Vordergrund des (vom ORF kalkulierten) Interesses. Denn diese voraussehbare Diskussion hilft hauptsächlich Haider ins Gespräch zu bringen und die Einschaltquoten hinaufzutreiben. Oder wann haben Sie das letzte Mal so viel von „Dancing Stars“ gehört?

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