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Neuer LIVA-Chef bringt nicht nur Ruhm mit

01.September 2011

Lapidar formuliert der Magistratspressedienst einen Ausschnitt aus der Karriere des Pastorensohnes aus ostpreußischer Familie: „Zwischen 2007 und 2010 hatte Hans-Joachim Frey die Generalintendanz des Theaters Bremen über.“

Es fehlt, dass Frey im August 2009 vorzeitig um die Auflösung seines bis 2012 laufenden Vertrages gebeten hatte. Das Musical „Marie Antoinette“, von dem er sich so viel erhofft hatte, wurde zum finanziellen Desaster mit 2,5 Millionen Euro Verlust.

Jury unbeeindruckt

Die Kommission mit Bürgermeister Franz Dobusch, Kulturreferent Erich Watzl, Gemeinderätin Erika Rockenschaub, Kulturdirektor Julius Stieber, ORF-Kulturchefin Regina Patsch und Komponist und Eventmanager Klaus Pruenster ließ sich von der Vergangenheit nicht beirren und gab Frey gegenüber seinen drei finalen Konkurrenten aus Österreich den Vorzug.

Hans-Joachim Frey wurde am 10. Juni 1965 im niedersächsischen Gehrden geboren. Vom siebten bis zum 20. Lebensjahr erhielt er Klavierunterricht. Mit acht Jahren trat er dem Knabenchor Hannover bei, dem er zehn Jahre angehörte.

Nach Abitur und Wehrdienst, bei dem er als Fahrer, Sekretär und Organist des Militärpfarrers eingesetzt war, begann er an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg eine Ausbildung zum Opernsänger. „Auf Drängen des Vaters“, heißt es auf Wikipedia, belegte er zusätzlich den Studiengang Musiktheaterregie, dem der Hochschulstudiengang Kulturmanagement folgte.

Während der Studienzeit war er auch als Sänger an verschiedenen Opernbühnen und bei Konzerten tätig. Zudem war er Regieassistent unter anderem in Hamburg und Stockholm und brachte fünf weitere eigene Inszenierungen an Studiotheatern in Rostock und Detmold auf die Bühne. 1990 erhielt er bei Götz Friedrich seinen Diplomabschluss als Regisseur (Musiktheater) und drei Jahre darauf den Diplomabschluss als Kulturmanager bei Hermann Rauhe und Peter Ruzicka.

Nach dem Abschluss des Studiums arbeitete Frey ab 1993 als Künstlerischer Betriebsdirektor am Thüringer Landestheater in Eisenach und anschließend ab 1995 in derselben Funktion am Theater Bremen. Ab 1997 war Frey mehr als zehn Jahre lang Operndirektor der Semperoper in Dresden. Unter seiner Leitung wurde Anfang 2006 nach 67 Jahren der Unterbrechung zur 800-Jahr-Feier der Stadt der Dresdner Opernball wieder eingeführt.

Trotz seines Abgangs in Bremen darf er sich dort weiter bis 2012 Leiter der Seebühne nennen, die das Weser-Ufer mit Open-Air-Aufführungen belebt.

Kontakt zu Putin

Nach der gestrigen Kür zum künftigen künstlerischen Direktor der Linzer Veranstaltungsgesellschaft nahm Frey direkt Kurs auf Moskau. Die deutsche Zeitung „taz“ bescheinigt dem Neffen von Hollywood-Star Armin Mueller-Stahl persönliche Kontakte zu Wladimir Putin. Am Bolschoi-Theater wird im September unter der Leitung von Frey der internationale Gesangswettbewerb „Competizione dell’Opera“ stattfinden, der zur Förderung des Nachwuchses gedacht ist.

Zurzeit ist Hans-Joachim Frey als erster Geschäftsführer der LaValse GmbH Berlin für internationale Kulturevents tätig.

„Linz hat sich in den letzten Jahren einen fantastischen Ruf als Kulturstadt erarbeitet, unter anderem durch die Europäische Kulturhauptstadt 2009. Dazu der Ruf des Brucknerhauses und des Brucknerfestivals: All das hat mich schon sehr gereizt, davon ein Teil davon sein zu dürfen“, sagte Frey dem ORF-Radio.

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25. April 2024