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Netflix erobert Venedig

10.September 2018

Bisher galt der Streaming-Dienst Netflix als Serien-Spezialist. Doch Netflix produziert immer mehr Filme – und konnte bei den Filmfestspielen Venedig nun einen enormen Erfolg feiern. Zwei Hauptpreise gingen an Netflix-Werke, darunter erstmals die höchste Auszeichnung für den besten Film: "Roma" von Oscarpreisträger Alfonso Cuarón ("Gravity") gewann Samstagabend den Goldenen Löwen. Zudem ging die Trophäe für das beste Drehbuch an Ethan und Joel Coen für "The Ballad of Buster Scruggs", auch von Netflix produziert.

"Roma" ist ein vielschichtiges, wunderschön gefilmtes Werk über das Leben im Mexiko der 70er. Cuarón fokussiert dabei auf zwei junge Frauen, die als Haushälterinnen bei einer wohlhabenden Familie leben. Der Regisseur erklärte, sein Werk sei eine Hommage an sein früheres Kindermädchen. Cuarón ist nach Guillermo del Torro, der 2017 mit "Shape of Water" reüssierte, der zweite Mexikaner, der am Lido mit einem "Goldenen Löwen" geehrt worden ist. So verdient die Auszeichnung ist, wird sie den Streit um die Rolle von Netflix fortsetzen.

Denn warum wird ein Film bei einem hochrangigen Kinofestival ausgezeichnet, wenn er nur in wenigen Kinos zu sehen sein wird – noch dazu, wo die vergangenen zwei Jahre ("La La Land", 2016; "Shape of Water", 2017) der Venedig-Gewinner später den Oscar gewann? Del Toro, heuer Jury-Präsident: "Das ist nicht das Ende des Kinos." Nur die Fortschreibung der Geschichte des Films.

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24. April 2024