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Kunst hinter den Kulissen

Von Nina Lindschinger, 18. März 2011, 00:04 Uhr
Kunst hinter den Kulissen
Die u\\hof:-Schauspieler Ralf Wegner und Bastian Dulisch in der erfolgreichen Produktion „Frühlings Erwachen!“. Bild: Brachwitz

Übermorgen ist der Welttag für Theater für junges Publikum. Die OÖNachrichten haben in den Linzer Kammerspielen die Theaterleute begleitet, bevor es für die Jugendtheater-Produktion „Frühlings Erwachen!“ hieß: „Vorhang auf!“.

Der Vorhang geht auf, das Publikum applaudiert. Bis es so weit ist, herrscht hinter der Bühne reger Betrieb. Versteckt hinter den Kulissen tragen viele Theaterleute zum Erfolg einer Produktion bei. Bühnenhandwerker und Beleuchter sind in ihrem Element. Da wird geschoben, zurechtgerückt und hunderte Scheinwerfer werden eingerichtet. Jeder Handgriff muss sitzen, viel Zeit haben sie nicht. Es ist neun Uhr, in zwei Stunden wird das Jugendstück „Frühlings Erwachen!“ gespielt. Den Überblick behält Bühnenmeister Werner Seemann. Er ist seit 34 Jahren beim Theater: „Es hat sich viel verändert. Früher hatten wir mehr Zeit.“ Ordnung ist das oberste Gebot hinter der Bühne: „Alles hat seinen bestimmten Zeitrahmen und Platz, jeder muss die Kontrolle über seinen Bereich haben“, sagt Seemann. Hektik bleibt aus. „Chaotisch ist es meist nur bei der Premiere“, sagt Regieassistent Kevin Osenau.

Die Arbeit beginnt lange vor der Premiere. „Wenn man die ganze Arbeit aufrechnen würde, könnte sich niemand eine Theaterkarte leisten“, sagt Dramaturgin Elisabeth Strauß. Sechs Wochen vorher beginnen die Proben. Auf einer leeren Bühne, denn die Requisiten werden erst gebaut. In den hauseigenen Werkstätten werden Bühnenbilder angefertigt, Dekoration und Möbel gebaut, Kostüme hergestellt. In kaum einem anderen Unternehmen gibt es eine solche Fülle an Berufsbildern: vom Schlosser und Tischler über die Garderobiere bis zum Regisseur. Sie alle haben eines gemeinsam: Leidenschaft für ihren Beruf.

„Die Arbeit ist familienfeindlich, dafür aber abwechslungsreich“, sagt Seemann. Kurz vor der Vorstellung kehrt auf der Bühne Leben ein. Schauspieler wärmen Körper und Stimmen auf. Um elf Uhr wird das Publikum eingelassen. Als sich der Vorhang hebt, ist von der Arbeit hinter der Bühne nichts zu sehen. Die Schauspieler haben ihren großen Auftritt. „Doch am Theater sind nicht nur auf, sondern auch hinter der Bühne Künstler am Werk“, sagt Strauß. Der Applaus gilt deshalb auch den Künstlern hinter der Bühne.

Umfrage

Theater für Kinder soll vor allem eines machen: Spaß. Die OÖNachrichten haben vier Schüler der Neuen Mittelschule Puchenau gefragt, warum sie ins Theater gehen und was ihnen besonders gefällt.

"Ich gehe gerne ins Theater, weil das fast ein bisschen wie im echten Leben ist. Am liebsten sehe ich mir lustige Theaterstücke an. Und ich mag die Musik im Theater."
Larissa Kleinthaler

"Ich habe mir von meinen Eltern zum Geburtstag gewünscht, dass wir ins Theater gehen. Theater ist gleich lustig wie Fernsehen. Die Schauspieler sind super."
Dominik Huemer

"Ich spiele selber Theater in der Musikschule. Da mache ich einen Kurs, bei dem wir manchmal Musicals aufführen. Ich finde Theater total interessant und lustig."
Florentina Karl

"Ich gehe zirka 20 Mal im Jahr ins Theater, meistens mit meinen Eltern. Theaterstücke können lustig, traurig oder wissenswert sein. Ich habe auch schon selber gespielt."
Michael Mayr

Info

„Vorhang auf für das junge Publikum!“ heißt es am Sonntag, 20. März, dem Welttag des Theaters für junges Publikum. Auch in oberösterreichischen Kinder- und Jugendtheatern gibt es spezielle Veranstaltungen:
Infos: www.assitej.at

 

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