Karin Dor: Das einzige deutsche Bond-Girl ist tot
Sie starb am Montagabend nach mehreren Stürzen in einem Pflegeheim, wie die Komödie im Bayerischen Hof in München am Mittwoch mitteilte. Dor ist Millionen Zuschauern als Bond-Girl in "James Bond 007 - Man lebt nur zweimal" bekannt, sie war das einzige deutsche Bond-Girl. Außerdem war Dor in mehreren Karl-May-Verfilmungen zu sehen.
1938 wurde sie in Wiesbaden als Kätherose Derr geboren. Ihre Karriere begann früh. Als Jugendliche erhielt sie ihre erste kleine Rolle in "Rosen-Resli". In dem Spielfilm von 1954 hatte sie einen einzigen Satz zu sprechen: "Himmlisch, Frau Chefin, einfach himmlisch!"
Karin Dor brillierte besonders in der Rolle "der verfolgten Unschuld, der grundlos Verdächtigten und der schutzbedürftigen Schönheit - eine Idealbesetzung für die Edgar-Wallace-Krimis und Karl-May-Verfilmungen", wie es im Munzinger-Archiv heißt.
1967 wurde sie dann international als James-Bond-Schönheit Helga Brandt an der Seite von Sean Connery bekannt. In dem Film stirbt sie einen schrecklichen Tod - sie wird von Piranhas gefressen.
Danach bekam sie ein Angebot von Alfred Hitchcock, der sie als heißblütige Kubanerin für den Spionagethriller "Topas" (1969) engagierte.
Ihre Scheidung von Harald Reinl - Regisseur der Winnetou-Filme - sowie eine Krebserkrankung warfen Dor zurück. Im US-Fernsehen sah man sie dann 1970 in der Krimi-Serie "Der Chef".
Zuletzt wirkte sie in zwei Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen in den Jahren 1997 und 2000 mit. Im Drama "Ich bin die Andere" von 2006 spielte sie eine alkoholkranke Mutter, deren Tochter (Katja Riemann) unter einer Persönlichkeitsspaltung leidet.