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Jägerblut, ganz, ganz heiß

Von Helmut Atteneder   22.März 2017

Da wallt das Jägerblut so richtig: Der 13-jährige Franzi (Enzo Gaier) kann es gar nicht erwarten, endlich in die Fußstapfen seines Lieblings-Großvaters Anton (August Schmölzer) zu treten. Und der Opa auch nicht. Die beiden veranstalten in einem Steinbruch Schießübungen und der mit Adrenalin vollgepumpte, von Jägersfieber gepackte Franzi, trifft nicht - wie ausgemacht eine leere Dopplerflasche Wein, sondern den Opi. Der Bub läuft im Schock davon, der Opi schafft es irgendwie noch zurück in die Zivilisation. Im Krankenhaus entschuldigt sich der Bub beim Opa, der reißt sich den Intubationsschlauch aus dem Leib und sagt: „I bin da Depp“ und stirbt.

Weil aber der Franzi nichts sagen kann oder nicht so richtig gehört wird, hat der Dorfmob im Wirtshaus schnell einen Schuldigen gefunden. Der Bua vom Anton, der Franz (Max von Thun), der mit seinem harten, verbitterten Vatern zeitlebens nichts als Bröseln hatte, muss der Mörder sein.

Danach zeigt das Drehbuch von Konstanze Breitebner allerlei böse Verwandtschaftsverhältnisse, einen verschuldeten Bauernhof, rollt gleich mehrere Vater-Sohn-Konflikte auf, lässt ein Testament die Hauptrolle  spielen und beim Begräbnis eine unbekannte Frau (Nicole Beutler) mit schreiendem Kleinkind auftauchen.

Franziska Weiß, die Frau vom Franz und Bürgermeisterin, spielt auch eine große Rolle, die aber irgendwie undefiniert ist und daher unbedeutend.

Die Polizei ermittelt in Richtung Mord, aber ist es auch einer gewesen. Zum Schluss wird es dann ganz heftig, der örtlichen Jägerschaft wird eine menschenhetzende Blutrünstigkeit zugedacht, die jeglichem Klischee entspricht.

Die Treibjagd im verruchten Dorf endet gar nicht so überraschend, dafür aber abrupt und mit Fragezeichen. Fazit: Ein bisschen weniger Dick aufgetragen wäre echt spannend gewesen.

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