Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Ikonen der Kunstgeschichte, Trophäen und Schüsse auf Leinwand

23.Mai 2015

Die surrealen, farbkräftigen Bilder von Peter Sengl in der Galerie Seidler sind wie Collagen zusammengesetzt aus Versatzstücken der Kunstgeschichte und Popkultur. Es geht in den Werken des 75-jährigen Malers um Vernetzung von Bildern und Inhalten. Auch die vieldeutigen, oft sprachspielerischen Titel tragen zur ambivalenten Wahrnehmung der Werke bei. Sengls Tierköpfe haben oft etwas Maskenhaftes, auch Trophäen kommen vor. Trophäen und Jagd, wie herrlich passend unpassend, wenn dann einer im Bild vorkommt, dem genau diese „typisch österreichischen“ Elemente stets verhasst waren: „Thomas Bernhard auf der Jagd nach Bruno Ganz“. Auch andere Kulturikonen werden von Sengl zitiert: Er spielt mit Variationen von Werken seiner Künstlervorgänger und malt etwa einen Papst „nach Velázquez, nach Bacon“. Die Räume in der Galerie Seidler sind vielleicht nicht optimal für eine Sengl-Präsentation, mehr Luft hätte den dichten, symbol- und farbkräftigen Werken gut getan. Dennoch gibt es in dieser Ausstellung viel zu entdecken.

Gezielte Striche, gezielte Schüsse

Noch weniger Raum haben die eng gehängten Werke von Ekaterina Fischnaller im kleinen Hofkabinett. Allerdings sind ihre Motive weit weniger raumgreifend als Sengls Symbolkonvolute. Die feinen Bilder von zart gemalten Tropfenformen, denen alles Zufällige eines „echten“ tropfenden Wassertropfens fehlt, sind trotz ihre Größe zurückhaltend. Viele Tropfen ergeben bei Fischnaller keinen See: Die Formen überlagern einander nur teilweise, stehen aber jede für sich. Manche sind kräftiger, andere blasser: Die Tropfen scheinen mehr zu schweben, als zu fallen. Die Farben sind durchscheinend auf Naturleinwand aufgetragen, daneben glänzen einzelne Stellen aus Blattgold. Ebenso scheinbar lapidar wie das wertvolle Gold sind die Einschusslöcher auf manchen Bildern. So gezielt wie die Pinselstriche sind auch die Schüsse gesetzt. Und doch wirken die Bilder leicht und unverkrampft.     (hw)

Galerie Seidler, Klosterstr. 14, Linz, Mo-Fr 10-12 und 15-18 Uhr, Sa 10-12 Uhr

Hofkabinett, Hofgasse 12, Linz, Di-Fr 16-18 Uhr

copyright  2024
19. April 2024