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"Ich mach’ mir die Welt, wie sie mir gefällt"

Von Claudia Riedler   03.September 2018

Künstlerische Nachwuchsarbeit: Seit mehr als 70 Jahren bietet die Kunstuniversität in Linz Lehrveranstaltungen für Kinder an. Jetzt wird das Angebot auf Jugendliche ausgeweitet. Ein Jugendbeirat trifft sich einmal pro Monat. Heute und morgen finden bereits zwei Seminare statt: "Textile Elektronik" und "Filmemachen".

Sind Kreativität und künstlerisches Talent eigentlich angeboren oder anerzogen? "Beides, Elternhaus und Gene spielen eine Rolle", sagt Claudia Hutterer, Leiterin der KinderJugendKreativUni. "Grundsätzlich muss man zwischen Kreativität und künstlerischem Talent unterscheiden. Menschen kommen mit einem enormen Kreativitätspotential zur Welt, und es stellt sich die Frage, wie man dieses möglichst lange erhält. Hinter dem Begriff Kreativität sind viele verschiedene Fähigkeiten, aber auch Persönlichkeitsmerkmale zu finden, wie zum Beispiel Mut, Experimentierfreude, Motivation, Ausdauer."

Die beste Motivation für junge Menschen, sich mit Kunst zu beschäftigen, ist das eigene Erlebnis. "Dabei machen sie die Erfahrung, wie arbeitsintensiv, anstrengend, aber auch erfüllend es sein kann, sich intensiv mit einem Material oder Thema zu beschäftigen", sagt Sissi Kaiser, Kunsttherapeutin und Filmemacherin aus Linz. Sie arbeitet gern mit jungen Leuten. "Wenn sie selbst die Erfahrung machen, was hinter einem Gestaltungsprozess steht, wird auch der Blick geschärft, wenn Kinder und Jugendliche Kunstwerke betrachten."

Im Jugendbeirat werden die Vorlieben für das Programm besprochen. Wunschthemen sind: Graffiti, Film, Arbeit mit Medien, die Möglichkeit, mit unterschiedlichen Materialien zu experimentieren. "Jugendliche wählen im Vergleich zu Kindern, die man oft für viele Dinge begeistern kann, viel kritischer aus. Der Selbstwirksamkeitsfaktor ist ein zentraler Punkt. Beispielsweise bei Videospielen oder der Kommunikation via Handy. Jeder Klick, jeder Tastendruck zeigt unmittelbar eine Wirkung", erklären die Expertinnen. Und: Jugendliche inszenieren sich gerne selbst und setzen das mit ihren eigenen Geräten um. Nach dem Motto: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.

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