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Heribert Mader: "Aus Abneigung echte Begeisterung gestalten"

Von Hannah Winkelbauer   11.September 2017

Venedig, London, New York: Seit 1972 malt Heribert Mader Städte. Am liebsten solche, die am Wasser liegen. Angefangen hatte alles in Steyr. Der ehemalige Kunstlehrer (Mader unterrichtete 25 Jahre lang am BRG Steyr) setzte sich damals für die Rettung des Wehrgrabens in seiner Heimatstadt ein. Als er erfuhr, dass dieser verbaut werden sollte, ging Mader täglich dorthin und malte. Er wollte ein Zeichen setzen, und tatsächlich blieb der Wehrgraben erhalten. Auch auf dem Kunstmarkt waren die Stadtansichten ein großer Erfolg, und so blieb er dabei. Inzwischen sei es zu spät für andere Motive. Es würde zu lange dauern, die Qualität zu erreichen, mit der er zufrieden wäre. "So viel Zeit habe ich nicht mehr", sagt der 80-Jährige.

Im Salon des Museums Angerlehner wurde gestern eine Ausstellung mit neuen Aquarellen und Ölbildern von Heribert Mader eröffnet. Eindrucksvoll sind die Lichteffekte und Spiegelungen, die der Künstler aus der Erinnerung komponiert. "Topographische Richtigkeit interessiert mich nicht", sagt er. Um die gewünschte Stimmung zu erreichen, "simuliere" er auch manchmal und male Spiegelungen, wo gar keine gewesen sind. "Es gibt Leute, die sagen, die Malerei ist tot, aber mir ist sie wichtig", sagt der Künstler, der nicht leugnet, dass er von den Impressionisten beeinflusst ist (die französischen Maler rund um Claude Monet machten sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Darstellung des Lichtes zur Hauptaufgabe, Anm.). Bei ihm spiele Licht "als Stimmungsträger" eine große Rolle.

"Schönste Zeit meines Lebens"

"Ich bin sicher kein Avantgardemaler, kein neuer Wilder". Aber, apropos "Neue Wilde": Einer der wichtigsten Vertreter dieser Kunstströmung der 1980er-Jahre war einst Schüler von Heribert Mader, Siegfried Anzinger hat bei ihm maturiert. Die Zeit als Lehrer sei überhaupt die schönste in seinem Leben gewesen, denn: "Schüler sind so aufnahmefähig." Aufgabe eines Lehrers sei es, "aus Abneigung echte Begeisterung zu gestalten".

Seit 1997 ist Mader (zuletzt als Fachinspektor des Landesschulrats) in Pension. Im Ruhestand befindet er sich nicht, täglich arbeitet er in seinem Wiener Atelier. Außerdem gibt er Kurse im Aquarellieren, unter anderem in Venedig, einer Stadt, die er besonders gut kennt (seine Frau ist Venezianerin, Anm.). Reisen in ihm noch unbekannte Städte habe er noch vor. Hamburg würde ihn interessieren.

Werke von Heribert Mader befinden sich in den Sammlungen vieler großer Museen in Österreich, darunter die Albertina und das Leopold Museum. Die Personale im Museum Angerlehner ist noch bis 5. November zu sehen.

Ausstellung: Heribert Mader. Städtebilder Venedig, New York, London (bis 5. 11.); Museum Angerlehner, Sa, So, 10-18 Uhr; Ascheter Straße, Thalheim bei Wels. Info: Am 21. 10. und 4. 11. gibt Heribert Mader Malkurse im Museum. Anmeldung bis 6. 10.: office@museum-angerlehner.at

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